Dank einer Hippotherapie, die Abendblatt-Leser mitfinanzierten, kann Stefanie wieder laufen

Es ist fast drei Jahre her, da haben wir auf der Seite "Von Mensch zu Mensch" um Spenden für Stefanie Vogelwiesche gebeten. Eine damals 19 Jahre alte talentierte HSV-Fußballerin, die durch eine verschleppte Herzmuskelentzündung leblos zusammenbrach, wiederbelebt wurde, jedoch durch einen Sauerstoffmangel einen Hirnschaden erlitten hat. Ein Leben, das vorher mit Sport, Spiel und Lachen zu tun gehabt hatte, bestand plötzlich nur noch aus Leid, Bangen und Hoffen. Die Eltern baten um finanzielle Unterstützung für eine Hippotherapie. Viele Leserinnen und Leser spendeten Geld für Stefanies Genesung.

Die junge Frau saß damals im Rollstuhl, konnte die Beine nicht strecken, und an Laufen war nicht zu denken. Die Therapie auf dem Pferderücken sollte die Muskulatur der jungen Frau in gangtypischer Weise anregen. Außerdem wurden Haltungsreaktionen, Gleichgewicht und Koordinationsfähigkeit geschult. "Heute läuft sie mit Unterstützung der Therapeuten oder selbstständig am Gehwagen. Das ist für uns ein kleines Wunder", sagt ihr Vater Hans-Werner Vogelwiesche. "Die über Jahre bis heute durchgeführte Hippotherapie war entscheidend für diesen Erfolg." Aufgrund der neuropsychologischen Behandlung, die Steffi über fast zwei Jahre erhielt, hat sich zudem ihre Hirnleistung wesentlich verbessert. Die Aufmerksamkeit, Konzentration und Merkfähigkeit hat deutlich zugenommen. "Ohne die Gelder aus der Spendenaktion wäre es nicht möglich gewesen, unserer Tochter diese neuropsychologische Behandlung und die Hippotherapie zu finanzieren", sagt der Vater dankbar.

Ebenso konnte Steffi durch die Spenden den einen oder anderen Urlaub an der Ostsee verbringen. "Auch wenn vor ihr noch ein langer Weg liegt, kann sie nun ein einigermaßen normales Leben führen. Aber natürlich hadert sie noch sehr mit ihrem Schicksal", sagt Vogelwiesche, der mit seiner Frau alles dafür tut, um Stefanie zu fördern. "Ich möchte mich im Namen meiner Tochter bei allen Spendern und dem Hamburger Abendblatt bedanken, die das bisher Erreichte ermöglichten."

Das Schicksal der heute 22 Jahre alten Stefanie Vogelwiesche und anderer Menschen mit Hirnschäden hat der Fernsehautor Konrad Spieler für die Tide TV-Sendung "Gesundheit auf dem Prüfstand" verfilmt. Am 14. Oktober werden die Folgen "Steffi, ich will wieder Leben", sowie "Die Situation nach der Frühreha" zwischen 20 und 21.30 Uhr ausgestrahlt. Ein weiterer Teil über "Turiya: Musik ist mein Leben", kommt am 21. Oktober um 13 und 20 Uhr auf Tide TV.