Vor einigen Wochen hatten wir für eine achtköpfige Patchworkfamilie, die von einer Beratungsstelle betreut wird, eine Wohnung gesucht. Groß, günstig und mit guter Verkehrsanbindung - also quasi das Unmögliche in einer Stadt, in der akuter Wohnungsmangel herrscht. Aber in Hamburg ist eben doch vieles möglich. Es meldeten sich gleich drei Menschen, die an diese sehr belastete Familie vermieten wollten. Nicht aus einem Profitdenken heraus, sondern um wirklich zu helfen.

Nun können die Eltern mit ihren sechs Kindern in eine Siebenzimmerwohnung ziehen, die zufällig im gleichen Bezirk liegt wie ihre alte. Die Kinder können so in ihren Schulen und der Kita bleiben. Es gibt einen kleinen Garten, und auch die Miete passt ins Budget. "Die Eltern und Kinder können ihr Glück kaum fassen", schrieb mir ihre Familienbetreuerin. Doch das ist kein Glück, das ist wirkliche Nächstenliebe und Mitgefühl, was diese Familie erfährt.

Diese Emotionen sind es auch, die Artur Kebernik antreiben - unseren Mutmacher des Monats. Er hat erlebt, durch Drogen ganz unten zu sein. Er hat sich aus diesem Sumpf befreit. Alleine, das ist schon eine Leistung. Sehr viel größer ist jedoch, dass er seine Erfahrungen nun nutzt, um anderen Süchtigen zu helfen.

Schön zu wissen, dass es so gute Menschen in Hamburg gibt.

Ihre Sabine Tesche