Vier Hamburger Jugendprojekte wurden mit dem Budnianer-Hilfe-Preis ausgezeichnet

War das eine Aufregung für die sechs Kinder, die mit Margot Reinig, Leiterin des Klick-Kindermuseums, bei der Verleihung des diesjährigen Budnianer-Hilfe-Preises mit auf die Bühne durften. Das Projekt "Leselibelle" des Museums, der Bücherhallen und ProQuartier hatte den ersten Preis gewonnen, und so konnten die Kleinen gemeinsam mit Margot Reinig einen Scheck über 7500 Euro im Schuppen 52 auf der Veddel entgegennehmen. "Dadurch ist unser Budget für das nächste Jahr zum größten Teil abgesichert, was uns die Arbeit enorm erleichtert", sagte Reinig, die mit ihren Mitstreitern Erwachsene im Osdorfer Born zu Vorlesern ausbildet und Kinder animiert, eigene Geschichten zu schreiben. Dass Kinder so an die reiche Welt des Lesens herangeführt werden, fand die Jury des Budnianer-Hilfe-Preises vorbildlich. Die mit 15 000 Euro dotierte Auszeichnung wird von der Budnianer Hilfe e.V., die vor 15 Jahren von Mitarbeitern des Drogerieunternehmens Budnikowsky gegründet wurde, immer an drei Kinder- und Jugendprojekte vergeben. Anlässlich des Jubiläums gab es einen zusätzlichen Anerkennungspreis von 1000 Euro.

Die Vorsitzende des Vereins, Gabriele Wöhlke, appellierte in ihrer Eröffnungsrede an die soziale Verantwortung jedes Einzelnen und auch der Politik. Sie freue sich jedoch, dass es in den Einrichtungen und Projekten, die sich für den Preis beworben haben, so viele engagierte und motivierte Menschen gibt. "Das macht Hoffnung auf eine Zukunft mit Perspektiven für die Kinder", sagte Gabriele Wöhlke.

Der zweite Preis ging mit 5000 Euro an das Projekt Bauen mit Lehm des Vereins Bunte Kuh. Seit vielen Jahren bietet das Bau-Projekt Kindern aus allen Stadtteilen die Möglichkeit, kostenlos mit Lehm zu bauen und die Kunstwerke im öffentlichen Raum zu präsentieren. Dabei arbeitet der Verein auch mit Architekten, Künstlern und Studenten zusammen. "Bei diesem Projekt entwickeln Kinder neue Fähigkeiten, die sonst womöglich unentdeckt geblieben wären", sagte Nepomuk Derksen von Bunte Kuh.

Mit dem dritten Preis und damit 2500 Euro wurde das Projekt Radiofüchse von Kinderglück e.V. geehrt. Bei dieser Aktion können Kinder und Jugendliche auf St. Pauli Radiosendungen selbst erstellen und entwickeln so auch eine Medienkompetenz. Kerstin Riechert von Kinderglück e.V. freute sich über die Anerkennung: "Wir als kleines multikulturelles Medienkompetenzprojekt für Kinder sind stolz darauf, dass unsere Arbeit ausgezeichnet wurde. Dies ist eine Würdigung unserer Arbeit. Wir erhoffen uns dadurch auch, dass unser kleines Projekt ein bisschen in die Öffentlichkeit rückt."

Den Anerkennungspreis erhielt die Rett-Syndrom Elternhilfe Hamburg/Schleswig-Holstein. Die seltene Genmutation führt vor allem bei Mädchen zu Rückentwicklungen und beginnt oft schon im Kleinkindalter. Die medizinische Aufklärung ist bisher in den Anfängen, somit wollte die Budnianer-Hilfe mit dem Preis zur weiteren Bekanntheit der Krankheit beitragen.

Die Preise wurden von den Jurymitgliedern Uwe Hinrichs vom Kinderschutzbund Hamburg, Bürgerschaftspräsidentin Carola Veit (SPD) und der Journalistin Renate Schneider übergeben. Für die musikalische Unterhaltung sorgten die Coolen Elbstreicher.