Jeden Morgen, wenn ich von der S-Bahn in die Redaktion gehe, blicke ich auf ein Plakat mit einem gut aussehenden Jungen im Rollstuhl, der mit einem hübschen, nicht behinderten Mädchen flirtet. Darüber steht: "Inklusion heißt: Schmetterlinge im Bauch". Ein wunderbares Bild der Aktion Mensch und zudem auch ein sehr vielschichtiges.

Es wirbt für eine Gesellschaft, in der es völlig normal ist, dass Behinderte und Nicht-Behinderte zusammen wohnen und leben, miteinander lachen und reden. In der auf niemanden gezeigt wird, nur weil er anders aussieht oder nicht so eloquent mitreden kann. In der Eltern keine Angst haben, dass ihr Kind unterfordert wird, wenn es mit behinderten Schülern gemeinsam unterrichtet wird.

Denn wer diese Normalität in der Gesellschaft möchte, der sollte ganz früh anfangen, integrative Gruppen zu bilden. Dazu braucht es Eltern, die es gut finden, dass ihre Kinder Kameraden haben, die unterschiedlich sind und die erkennen, dass beide Seiten von dem Miteinander profitieren können. Es braucht Menschen, die Kinder wie Tim Schüller mit seinem Apert-Syndrom (siehe Artikel nebenan) einfach offen annehmen.

Inklusion ist nicht nur eine Frage von Ausstattung und Geld, sondern es ist vor allem eine Frage der inneren Einstellung, und die kann jeder für sich überprüfen.

Ihre Sabine Tesche