Am “Zu Fuß zur Schule“-Tag gibt es in Hamburg Aktionen rund um den Schulweg

Modernes Kinderleben spielt sich immer mehr im Sitzen ab. Morgens vom Bett auf den Küchenstuhl, dann im Auto zur Schule. Da es auch dort immer weniger Sport gibt, bleiben sie während des Unterrichts überwiegend auf dem Stuhl sitzen. Seit Jahren erinnern deswegen in Hamburg die Schulbehörde, die Polizei, die Unfallkasse Nord und die HanseMerkur-Versicherung mit Aktionen an den "Zu Fuß zur Schule"-Tag am 21. September und haben sogar einen Schulweg-Pass entwickelt, der Kinder motivieren soll, per pedes, mit dem Roller oder Fahrrad in die Schule zu kommen. Viele Eltern fürchten, dass ihre Kinder auf dem Schulweg verunglücken könnten. Dabei tragen sie selber zu dieser Gefahr bei, weil sie den Verkehr rund um die Schule verstärken. Außerdem sind Kinder im Auto nur vermeintlich sicherer als zu Fuß, denn 2011 verunglückten laut Unfallstatistik der Polizei Hamburg 247 Kinder als Mitfahrer im Pkw. Das war rund ein Drittel aller Verkehrsunfälle mit Kindern.

Die Organisatoren der Aktion haben deswegen sechs gute Gründe zusammengetragen, die für den Fußweg zur Schule sprechen:

1. Zum einen werden Kinder selbstständig und können im wahrsten Sinne des Wortes ihre eigenen Schritte machen. Als Mitfahrer im Auto bleiben Kinder passiv, als Fußgänger erleben sie aktiv ihre Umwelt und lernen, selbst Verantwortung im Straßenverkehr zu übernehmen.

2. Kinder, die zu Fuß gehen, können anderen Kindern auf dem Weg vor und nach der Schule gegenseitig ihre Erlebnisse erzählen. Kinder, die ihre Schulkameraden erst in der Klasse treffen, können sich nicht so schnell auf ihre Arbeit konzentrieren.

3. Kinder sind umweltbewusst. Sie fahren gern mit Bus und Bahn und Roller und Fahrrad. Das stärkt auch ihr Selbstbewusstsein.

4. Eltern kleinerer Kinder können auch gemeinsam mit ihnen den Stadtteil und den Schulweg "erlaufen". Kinder trainieren so sicheres und bewusstes Verkehrsverhalten, lernen Gefahren einzuschätzen und üben ganz konkret, wie sie sich möglichst sicher verhalten können. So vermindern Eltern Unfallrisiken.

5. Kinder laufen und bewegen sich gern. Das Mitfahren im Auto schränkt die Bewegungsfähigkeit der Kinder ein, lässt sie bequem werden und Anstrengungen vermeiden. Eltern sollten ihren Kindern die Freude an der Bewegung und dem Laufen erhalten und sie eher noch ausbauen.

6. Kinder werden wach und fit. Wer sich auf dem Schulweg bewegen darf, zappelt weniger im Unterricht.