Durch Leserspenden konnte die kleine Ghanaerin in Hamburg operiert werden

Im Jahr 2007 berichteten wir erstmals über die kleine Edem aus Ghana mit der schiefen Wirbelsäule. Die Resonanz der Leser, die darauf folgte, war enorm. Fünf Jahre sind vergangen, und das Leben des Mädchens hat sich von Grund auf verändert - zum Positiven.

Alles begann mit einem Urlaub in Ghana. Dort lernte die pensionierte Blinden- und Sehbehindertenlehrerin Angelika Sehlz Edem kennen. Das damals dreijährige Mädchen hatte eine angeborene Skoliose, ihre Rippen waren auf der linken Körperhälfte zusammengewachsen, sie boten Herz und Lunge nicht genügend Platz. Die Mutter hatte sie wegen ihrer Behinderung verstoßen. Ohne eine Operation hätte Edem nicht lange überlebt. Angelika Sehlz war klar, dem Kind musste sie helfen. Zusammen mit ihrer Freundin Susanne Matthies begann sie Geld zu sammeln, damit Edem in Deutschland operiert werden konnte. Mithilfe des Abendblattvereins "Kinder helfen Kindern" kamen rund 74 000 Euro zusammen. "Ohne die Spenden der Leser wäre das alles nicht möglich gewesen", sagt Angelika Sehlz. "Am liebsten würden Susanne und ich uns bei jedem Spender persönlich bedanken." Denn die Operationen im Altonaer Kinderkrankenhaus haben Edems Leben enorm verbessert. Bis auf einen kleinen Buckel ist die Verkrümmung kaum noch zu sehen, Herz und Lunge haben genügend Platz. Edem, heute acht Jahre alt, lebt mittlerweile bei ihren Großeltern. "Dank der bisherigen Operationen kann Edem gesund aufwachsen und wird von Mal zu Mal aufrechter und gerader. Wie jedes achtjährige Mädchen geht es gerne zur Schule, hilft im Haushalt und spielt fröhlich mit den Cousins und der kleinen Cousine", freut sich Angelika Sehlz. Doch die Operationen sind noch lange nicht vorbei. Alle neun Monate muss Edem nach Deutschland fliegen, damit ihre Rippen geweitet werden können - bis sie 16 ist. Ein Kraftakt für alle Beteiligten. Doch Edem ist mittlerweile ebenso resolut wie ihre deutschen Ziehmütter: "Seit einem Jahr fliegt sie sogar alleine die weite Strecke von Ghana nach Hamburg und ist ganz stolz darauf", erzählt Angelika Sehlz. Am 1. August steht die nächste Operation an. Dann wird das Mädchen wieder bei Angelika Sehlz zu Hause wohnen. Sie wird Edem betreuen, bis alles überstanden ist. "Wir haben so viel durchgemacht. Edem gehört zur Familie."