Sie ist keine Märchen-Oma, sondern ein bodenständiger Mensch. Mehr als 40 Jahre hat sie im Berufsleben gestanden. Und dann fielen plötzlich die Aufgaben weg. Also hat sich Elfriede S. eine neue Verpflichtung gesucht. Sie ist jetzt "Feuerwehr-Oma". Immer dann, wenn Familie Rösner Hilfe braucht, kommt "Elfi" zum Einsatz. Die 67-Jährige ist eine von 150 Ehrenamtlichen, die sich bei "Jung & Alt" für andere einsetzen. Es geht um Kinderbetreuung einerseits und um die Unterstützung von Älteren andererseits. Rund 1700 Einsätze pro Jahr zählt der Verein, der 1979 von Beate Schmidt gegründet wurde. "Der Bedarf der Familien an Kinderbetreuung ist riesig", sagt Schmidt. "Wir können innerhalb einer Stunde eine Seniorin vermitteln. Zum Beispiel wenn ein Kind nachts krank wird, können die berufstätigen Eltern morgens um sieben bei uns anrufen. Um acht Uhr steht einer der Helfer vor der Tür."

Elfriede Schwank kommt einmal in der Woche zum Einsatz, betreut für vier bis fünf Stunden den kleinen Linus, 5, und seinen Bruder Felix, 9, isst mit den Jungs Abendbrot, liest eine Geschichte vor und bringt die Kinder ins Bett. Die Eltern haben dann einmal ein paar Stunden für sich. Die Hilfe ist freiwillig und kann ohne Nennung von Gründen abgelehnt werden.

Jeder Kontakt geht über den Verein. Dieser vermittelt neben den "Hilfs-Omas" auch Senioren in Kindergärten. Sie erzählen dort Märchen, begleiten Kita-Gruppen auf Ausflüge oder helfen bei den Hausaufgaben. Ein zweites Standbein von "Jung & Alt" ist der Senioren-Hilfsdienst. Hier gehen die Ehrenamtlichen ins Seniorenheim, helfen beim Einkauf oder hüten für ein paar Stunden ein, wenn ein pflegender Angehöriger mal etwas außer Haus erledigen muss oder selbst krank wird.

Wer den Oma-Hilfsdienst nutzen möchte, zahlt eine Aufnahmegebühr von 30 Euro und dann 25 Euro im Monat. Die Gebühren für den Senioren-Hilfsdienst liegen bei 28 Euro für die Aufnahme und monatlich 23 Euro. Ehrenamtliche Helfer sind herzlich willkommen. Kontakt: Jung & Alt e. V., Tel. 251 77 33, www.jaz-ev.de