Vor Kurzem sprach ich mit einer Zahnärztin, die regelmäßig mit der Organisation "Ärzte für die Dritte Welt" durch Dörfer auf den Philippinen reist und Menschen mit Schmerzen behandelt. Die Unterkünfte sind primitiv, die Arbeit ist bis zur Erschöpfung anstrengend, und dennoch kommt die Medizinerin fast immer beseelt nach Hause. Sie ist voll mit Eindrücken und dem Gefühl, etwas wirklich Sinnvolles getan zu haben.

In unserer hoch technisierten Welt ist es kaum vorstellbar, dass es auf dieser Erde noch viele Menschen gibt, die nie bei einem Doktor waren, dass Kinder an einfachen Infekten sterben und einheimische Ärzte hilflos dabei zusehen, weil sie weder die Ausbildung noch Mittel dafür haben, um zu helfen. Deswegen macht es so viel Mut, dass etliche deutsche Mediziner ihren Urlaub opfern, um in Entwicklungsländern kranke Menschen zu behandeln - und dabei gleichzeitig den Kollegen vor Ort ihr Wissen mitgeben.

Viele tun es nicht nur, weil sie Idealisten sind, sondern auch, weil sie dort wirklich etwas bewegen können und voller Dankbarkeit aufgenommen werden. Sie müssen sich weder mit einem Punktesystem noch mit zunehmender Bürokratie herumschlagen.

Sie können einfach das tun, was wirklich wichtig ist: sich ausschließlich den Patienten widmen.