Mit 25 Jahren erlitt die Mutter von vier kleinen Kindern einen Hirnschlag. Abendblatt-Leser linderten größte Not

Das Unglück hat viele Gesichter. Es schlägt zu, plötzlich und unerbittlich. Und es kann jeden von uns zu jeder Zeit treffen. Von einer Sekunde zur anderen sind damit all unsere Hoffnungen und Träume, Pläne und Wünsche zerstört. So wie es eine junge, glückliche Familie vor wenigen Monaten erleben musste (wir berichteten).

Ein Blick zurück: Melanie und Marcel hatten sich bei Freunden kennengelernt. Es war Liebe auf den ersten Blick. Sie heirateten, zwei bescheidene junge Menschen, die sich vor allem in einem Wunsch einig waren: Beide wollten eine große Familie und viele Kinder.

"Die zierliche Melanie war unglaublich flink und fleißig, sie meisterte ihre vier Kinder bewundernswert", erzählt ihre Schwiegermutter Annegret O., die sofort nach dem Unglück ihren Beruf aufgab. Schmerzlich erinnert sie sich an den Unglückstag im August, der so unbeschwert begonnen hatte. "Melanie war so fröhlich, ihre langen dunklen Haare flogen, wenn sie durch die Zimmer lief. Sie konnte so herzhaft lachen. So auch bei unserem großen Familienfest, wir feierten Melanies 25. Geburtstag und Justins Einschulung. Sie alberte herum, stand plötzlich auf, sagte 'Mir wird schlecht' und fiel ohne ein weiteres Wort wie ein Brett nach vorn, schlug hart auf dem Parkettboden auf. Wir haben sofort mit Herzmassage begonnen, mit Mund-zu-Mund-Beatmung. Vergeblich, unsere Melanie starb.

"Besonders Justin leidet sehr, er hat als Einziger der Kinder alles bewusst miterlebt, immer wieder läuft er zum Foto seiner Mutter, flüstert: "Mama, Mama." Mein Sohn und ich tun alles, um Justin über diesen Schock, diesen schweren Verlust hinwegzuhelfen", erzählt seine Großmutter, eine warmherzige, liebevolle Frau. Sie hat mit den Ämtern darum gekämpft, zusammen mit ihrem Sohn für die Kinder allein zu sorgen. Wo wären sie denn besser aufgehoben, als bei uns", sagt sie, "es sind doch meine Enkel.

Der Schock über den plötzlichen Tod unserer Melanie, die Verzweiflung meine Sohnes, die Endgültigkeit zu begreifen, saß so tief, dass wir in den ersten Wochen keinerlei Mut und Perspektiven hatten. Die Trauer lähmte uns. Und nur die große Anteilnahme aus der Familie, dem Freundes- und Leserkreis der Redaktion Von Mensch zu Mensch hat uns ins Leben zurückgeholt."

"Durch die großzügigen Spenden war es mir möglich, einen Lehrgang für meine berufliche Zukunft zu finanzieren", sagt Marcel. H.: "Besonders danke ich Frau Halver und Herrn Dr. Bruhn (Ajax Loktechnik) für ihren Einsatz für mich." - "Die wunderbare Hilfe für uns", so Annegret O., "hat gezeigt, dass man selbst nach einem solchen Schicksalsschlag wieder nach vorn schauen kann. "Sie hat meinem Sohn und meinen Enkeln den Weg in eine hoffnungsvolle Zukunft ermöglicht. Meine Aufgabe sehe ich darin, die Kleinen im Sinne meiner verstorbenen Schwiegertochter großzuziehen. Ich hoffe, meine Liebe und Fürsorge und das absolute Vertrauen zwischen meinem Sohn, der seine Kinder abgöttisch liebt, und mir wird den Kleinen in ihrer Entwicklung zugutekommen. Auch wenn ich niemals die Mama ersetzen kann."