"Deutschland, ein Land voll schlapper, dicker Kinder?" lautete die Frage in einer großen überregionalen Zeitung. Eine Übertreibung? Nein. Die Zahlen sind erschreckend. Sie gehen uns alle an - vor allem Eltern und Politiker.

Einer Studie des Verbraucherministeriums zufolge sind 42 Prozent der Zehn- bis Elfjährigen bereits übergewichtig, jeder dritte Schulanfänger zu dick. Die Folgen für unsere Kinder, für die wir die Verantwortung tragen, sind dramatisch: Bluthochdruck, Gelenk- und Haltungsschäden, Konzentrationsmangel, Verhaltensauffälligkeiten, psychosoziale Beeinträchtigungen (Mobbing).

"Im Schnitt gehen Kinder heutzutage nur noch 900 Meter pro Tag, sitzen aber fast vier Stunden vor dem PC oder Fernseher", beklagt der Sportmediziner Ingo Froböse. Der Körper brauche aber ständig Bewegungsreize, um fit zu bleiben, und eine gesunde, ausgewogene Ernährung mit wenig Fett und Zucker.

"Und los!Kids in die Clubs" heißt deshalb die 2004 vom Abendblatt ins Leben gerufene Aktion. Unser Ziel: Kinder und Jugendliche von der Straße zu holen und denen, die aus einkommensschwachen Familien kommen, die Mitgliedschaft in einem der 800 Hamburger Sportvereine zu ermöglichen. Eine Vision? Nein. Das Abendblatt informiert, appelliert und finanziert zusammen mit der Stadt dieses erfolgreiche Projekt, unterstützt vom Hamburger Sportbund.

"Und los!Kids in die Clubs" ist auf dem richtigen Weg.

Jeden Tag Sport - das ist das, was unsere Kinder brauchen, andernfalls werden nicht nur unsere Gesundheitskosten explodieren. Sport mit Spaß - das ist beste Prävention gegen Fettleibigkeit und Frust, gegen Langeweile und Einsamkeit, gegen Aggression und Gewalt. Das sollten auch Eltern und Politiker verstehen und handeln.

Es grüßt Sie herzlich

Ihre

Renate Schneider