Auf den ersten Blick herrscht normaler Alltag bei der Altonaer Band Bitte Lächeln. In dem rot tapezierten Probenraum sitzen die Musiker hinter ihren Instrumenten und arbeiten konzentriert an einem Song. Den Unterschied sieht man erst auf den zweiten Blick. Schlagzeuger Florian ist nämlich blind, Sänger Lukas sitzt im Rollstuhl und Dominik an der Trommel hat das Downsyndrom.

Musikalisch ist von diesen Einschränkungen wenig zu spüren. Die munteren Popnummern sind absolute Ohrwürmer, der Gesang hat hohen Wiedererkennungswert und die Einsätze passen genau. "Das ist der Lohn harter Arbeit", sagt Bandleader und Initiator Mirko Frank und lobt seine Mitstreiter.

Vor knapp drei Jahren wurde das Projekt vom Thalia-Theater ins Leben gerufen. Seitdem hat sich die Band schon eine gewisse Bekanntheit erspielt. Gerade wurde die zweite CD produziert und aufgenommen. "Da steckt Herzblut drin", sagt Sänger Lukas stolz. "Mirko und ich haben die Texte geschrieben. Der Rest entstand zusammen mit der ganzen Band." Ihr Erfolgsrezept erklärt Mirko Frank: "Jeder kann etwas gut, und wir alle lieben Musik. Darum funktioniert Bitte Lächeln." Die Behinderung zählt wenig auf der Bühne. "Man soll uns wegen unserer Musik mögen", sagt Lukas und fügt augenzwinkernd hinzu. "Das klappt ja fast immer, spätestens nach dem zweiten Song singen alle mit."

Wer Bitte Lächeln live erleben möchte, kann das am 9.12. in der Motte in Ottensen (Eulenkrugstraße 43) tun. Ab 20 Uhr stellt die Band Songs ihrer neuen CD "Studiosessions" vor.