Am Sonntag feiern wir den ersten Advent. Damit beginnt die Vorbereitungszeit auf das Weihnachtsfest, die Geburt Christi. Ich liebe diese Zeit der Lichter, der festlich geschmückten Straßen, Häuser und Geschäfte, der so herrlich duftenden Weihnachtsmärkte. Die wunderbaren Konzerte, die gemütlichen Abende. Mit Freude bin ich auf der Suche nach kleinen Überraschungen für meine Kinder, Enkel und Freunde.

Ich spüre aber auch, für wie viele Menschen es schwierig geworden ist, Advent in dieser freudigen Stimmung zu erleben.

Lassen Sie uns in den kommenden Wochen deshalb einmal besonders aufmerksam Menschen um uns herum wahrnehmen. Es gibt so viele in unserer Stadt, die einsam, alt, krank und vom Leben enttäuscht sind, verbittert und verhärtet und verlernt haben, sich zu freuen und andere zu erfreuen.

Gleich den vier Kerzen am Adventskranz könnten wir doch vier Menschen eine kleine unverhoffte Freude bereiten, ihnen etwas Zeit schenken, ein Lächeln, ein liebes Wort.

Weihnachten ist doch weit mehr als Konsum, Hektik und Verteilen von Geschenken. Es ist vor allem ein Fest der Liebe, der Nächstenliebe.

Mutter Teresa, die ich bei ihrem Besuch in Hamburg kennenlernen durfte, appelliert mit ihren "Gedanken über das Leben" an uns alle. Es sind Gedanken, die ich gerade in diesen Tagen an Sie, liebe Leser, weitergeben möchte:

"Das Leben ist Schönheit, bewundere sie. Das Leben ist Seligkeit, genieße sie. Das Leben ist ein Traum, mache daraus Wirklichkeit. Das Leben ist eine Herausforderung, stelle dich ihr. Das Leben ist eine Pflicht, erfülle sie. Das Leben ist ein Spiel, spiele es. Das Leben ist Reichtum, bewahre ihn. Das Leben ist Liebe, erfreue dich an ihr. Das Leben ist ein Rätsel, durchdringe es. Das Leben ist Traurigkeit, überwinde sie. Das Leben ist ein Kampf, akzeptiere ihn. Das Leben ist eine Tragödie, ringe mit ihr. Das Leben ist ein Abenteuer, wage es. Das Leben ist Glück, verdiene es. Das Leben ist kostbar, gehe sorgfältig damit um."

Und sie gab mir noch etwas mit auf den Weg: "Es sollte niemals jemand zu dir kommen, ohne dass er dich glücklicher verlässt und es ihm besser geht." Mit diesen Worten von Mutter Teresa wünsche ich Ihnen allen

Ihre

Renate Schneider

einen gesegneten ersten Advent