Das Projekt “Generation Zukunft“ hilft jungen Menschen auf dem Weg ins Leben. Emine ist eine von ihnen. Sie hat schon Fortschritte gemacht.

Emine liest den Englisch-Text laut vor, Annette Junge hört aufmerksam zu. "Geht doch schon ganz gut", sagt die 47-Jährige zu der Schülerin. "Deine Aussprache hat sich wirklich verbessert." Emine lächelt und klappt zufrieden das Buch zu. "Du hast ja auch mit mir geübt." Die 17-Jährige aus einer türkischen Familie auf St. Pauli und die Grafikerin aus Othmarschen sind ein Tandem beim Projekt "Generation Zukunft" der Hauptkirche St. Michaelis. Es richtet sich an junge Menschen, deren familiärer Hintergrund nur wenig Unterstützung in der Schule und auf dem Weg ins Berufsleben garantiert.

"Emine und ich arbeiten seit einem Jahr zusammen", erzählt Annette Junge. Die zweifache Mutter kam durch die Taufe ihrer ältesten Tochter im Michel zu "Generation Zukunft". "Wir sind so nett in der Kirche aufgenommen worden. Und als ich von dem Projekt erfahren habe, war es für mich selbstverständlich, dass ich mich beteilige."

Emine ihrerseits hatte in ihrer Schule, der Stadtteilschule am Hafen, vom Michel-Projekt gehört. "Meine Lehrerin hat mir geraten, dort mitzumachen. Und jetzt bin ich froh, dass Annette mich so sehr unterstützt." Auch für Emines Mutter Nurcahan ist diese Patenschaft ein großes Glück. "Ich kann Emine nicht bei den Hausaufgaben helfen", sagt die 39-Jährige bedauernd.

Seit Herbst 2006 bietet "Generation Zukunft" bis zu 15 Jugendlichen pro Jahr Unterstützung in der Schule und bei der beruflichen Orientierung. Die jungen Menschen werden von den ehrenamtlichen Paten begleitet und unterstützt. Diese helfen bei den Schulaufgaben, diskutieren mit dem Patenkind die Berufsauswahl, geben Tipps für Bewerbungen und helfen bei der Lehrstellensuche. "In den vergangenen fünf Jahren hat der Michel rund 80 Schülerinnen und Schüler begleitet", sagt Pastor Hartmut Dinse, der das Projekt an der Hamburger Hauptkirche betreut.

Einmal in der Woche treffen sich Emine und Annette Junge. Manchmal bei Emine zu Hause oder im Café, meist aber bei Familie Junge. Am Esstisch wird dann gelernt und gelacht.

Gerade hat Emine ein Praktikum in einer Arztpraxis absolviert. Am 1. Februar kann die 17-Jährige dort eine Ausbildung beginnen. "Ich will das schaffen", sagt Emine. "Annette bleibt meine Patin. Da kann nichts schiefgehen."

Kontakt: Tel. 37 67 81 07, www.generation-zukunft.info