Mitten in unserer oft so lieblosen und verständigungsblockierten Welt könnte es tröstlich und ermutigend sein, uns die Bedeutung des Pfingstfestes, das wir an diesem Wochenende begehen, in Erinnerung zu rufen - das Fest der Ausgießung des Heiligen Geistes und der Gründung der Kirche. Ein Fest, an dem 50 Tage nach Ostern das "Pfingstwunder" geschah, wie es die Bibel nennt. Bildhaft beschreibt sie, wie alle, die damals in Jerusalem versammelt waren, auf einmal die predigenden Apostel verstehen konnten, "Feuer und Flamme" für den Glauben waren und sich taufen ließen. Der Geist Gottes, so wird berichtet, hatte diese Verständigung möglich gemacht - über alle Barrieren von Sprache, Religion, Kultur und Nationalität hinweg. Ist das nicht der eigentliche Sinn unseres Daseins, etwas von diesem "Pfingstwunder" in unser Leben hineinzunehmen?

Es würde in unserer Welt menschlicher zugehen, wenn wir alle wieder mehr aufeinander eingehen und nach friedlichen Wegen der Verständigung suchen würden, als Kriege zu führen in der großen wie auch in unserer kleinen Welt. Denn nach wie vor gehören zu meinen schmerzlichsten Erfahrungen die Unversöhnlichkeit so vieler Menschen unter uns, ihre Härte und ihre Verbitterung - oft wegen Lappalien.

Nutzen wir das lange Wochenende dieses christlichen Festes, um wieder einmal einen Gottesdienst zu besuchen, auch aus Dankbarkeit darüber, in einem Land ohne Naturkatastrophen und ohne Kriege leben zu können, in einem wunderschönen Land, in dem keiner hungern muss und jeder medizinisch gut versorgt wird.

Ein gesegnetes Pfingstfest wünscht Ihnen allen

Ihre

Renate Schneider