Das Projekt Senior-Partner Diakonie sucht dringend weitere ehrenamtliche Mitarbeiter

Helga P. hat keine Angehörigen. Die 80 Jahre alte Dame lebt in einer kleinen Wohnung in Eimsbüttel, sie kann nicht mehr gut sehen, das Laufen fällt ihr schwer. Die mittägliche Lieferung von Essen auf Rädern ist oft der einzige Kontakt zu anderen Menschen. Deshalb freut Helga P. sich ganz besonders auf den Dienstag. Dann kommt am Nachmittag für zwei Stunden eine ehrenamtliche Helferin vom Projekt Senior-Partner Diakonie, um mit der Rentnerin Kaffee zu trinken, zu klönen oder sie zum Arzt und Einkaufen zu begleiten.

"Freiwillige entlasten zu Hause" ist das Motto von Senior-Partner Diakonie, dessen Träger das Diakonie-Hilfswerk Hamburg ist. Seit drei Jahren gibt es das Projekt an den Standorten Bergedorf, Billstedt, Eimsbüttel, Harburg und Poppenbüttel. "Wir wollen Senioren ermöglichen, so lange und gut wie möglich in den eigenen vier Wänden zu leben", sagt Projektleiterin Kirsten Prehm. Deshalb kommen Freiwillige zu den alten Damen und Herren und verbringen Zeit mit ihnen. "Damit werden auch pflegende Angehörige entlastet", so Prehm. "Sie können dann ohne schlechtes Gewissen Dinge erledigen oder die Zeit für sich nutzen." Die Freiwilligen sorgen für beständige Begleitung und vertrauensvolle Beziehungen.

Acht Euro kostet der Service pro Stunde. Senior-Partner Diakonie ist als niedrigschwelliges Betreuungsangebot anerkannt, bei 70 Prozent der zu Betreuenden zahlt die Pflegekasse den Stundensatz. Im Einzelfall kann der Betrag durch Spenden oder Kollekten übernommen werden.

Und der Bedarf am Service der Diakonie wird größer, weil wir älter werden, auch mit chronischen Krankheiten länger leben und die moderne Arbeitswelt Mobilität verlangt und auf Familienstrukturen wenig Rücksicht nimmt. "2010 haben unsere Freiwilligen mehr als 7000 Betreuungsstunden geleistet", sagt Kirsten Prehm. "Die Nachfrage steigt." Deshalb sucht das Projekt dringend weitere Ehrenamtliche: Menschen, die volljährig sind, sich sozial engagieren möchten und mindestens 18 Stunden pro Monat Zeit haben.

Wer mitarbeiten möchte, sollte zuerst ein ausführliches Gespräch mit Kirsten Prehm oder einer der Standort-Leiterinnen führen und muss ein polizeiliches Führungszeugnis bringen. Dann folgt ein dreitägiger Basis-Lehrgang. "Unsere Ehrenamtlichen werden auf ihre Einsätze gut vorbereitet und fortlaufend qualifiziert", sagt Kirsten Prehm. Außerdem gebe es regelmäßige Austauschtreffen der Freiwilligen, die je nach Umfang der Betreuung bis zu 175 Euro monatliche Aufwandsentschädigung erhalten.

Helga V. und Renate S. verbringen seit zwei Jahren einen Teil ihrer Freizeit im Dienst von Senior-Partner Diakonie in Eimsbüttel. "Wir waren immer sozial engagiert", sagen die Mittsechzigerinnen. "Solange es uns gut geht, ist dies ein sinnvolles Hobby. Und wenn man selbst einmal Hilfe braucht, wissen wir, wo man gut aufgehoben ist."

Kontakt: Tel. 878 70 02 22 www.seniorpartner-diakonie.de