Rüdiger Nehberg und seine Frau Annette zeigen ihre Arbeit gegen Genitalverstümmelung im Museum für Völkerkunde

Weibliche Genitalverstümmelung (Female Genital Mutilation/FGM) ist ein mehr als 5000 Jahre alter Brauch, der noch in 35 Ländern praktiziert wird. 150 Millionen Frauen sind weltweit betroffen. Annette und Rüdiger Nehberg engagieren sich mit ihrer Menschenrechtsorganisation Target seit Langem und sehr erfolgreich für ein Ende des blutigen Rituals. Ihrer Arbeit widmet das Völkerkundemuseum vom 6. bis 13. Februar die Sonderausstellung "Mit dem Islam gegen weibliche Genitalverstümmelung". Die Besucher erwartet ein Wüstenpanorama mit Beduinenzelt und Kamelen. Stelltafeln und Filme informieren über den blutigen Brauch. Die Ausstellung beginnt am "Internationalen Tag gegen weibliche Genitalverstümmelung".

Das Ehepaar Nehberg präsentiert zudem seine aktuelle Aufklärungskampagne "Das Goldene Buch". Das kostbar gestaltete Buch soll die Botschaft vom Verbot der weiblichen Genitalverstümmelung ("Kairo-Fatwa", 2006) in den betroffenen Ländern verbreiten. Imame verwenden es bereits als Grundlage für Predigten, und der ägyptische Großmufti hat das Vorwort geschrieben. Zur Eröffnung am 6. Februar um 11 Uhr sprechen Sozialsenator Dietrich Wersich und Muhammad Shama von der Azhar-Universität Kairo.

Der Erfolg von Target fußt auf einer genialen Idee. Nehberg, der am Freitag von Bürgermeister Christoph Ahlhaus mit der "Silbermedaille für treue Arbeit im Dienste des Volkes" ausgezeichnet wurde, verfolgte den Ansatz, dass die Beschneidung aus vorislamischer Zeit stammt, gar nicht im Koran steht und damit der koranischen Feststellung, dass Gott den Menschen perfekt geschaffen habe, zuwiderläuft.

Ausstellung: 6.-13.2., Museum für Völkerkunde, Rothenbaumchaussee 64, www.target-nehberg.de