"Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei", heißt es schon in der Bibel. Dass es so ist, wissen wir alle. Der Mensch braucht den Menschen. Und es gibt nichts Beglückenderes, als jemanden an seiner Seite zu haben, mit dem wir in Liebe verbunden sind - und dem wir vertrauen können.

Unser ganzes Leben sind wir auf der Suche und voller Sehnsucht nach dieser Geborgenheit. Das soll nicht heißen, dass es nicht auch sehr fruchtbare Zeiten des Alleinseins geben kann.

Dass trotzdem die Zahl der Alleinlebenden ständig wächst, hat Gründe.

Erkennen wir wirklich den anderen als gleichberechtigten Partner mit all seinen Bedürfnissen, Wünschen und Eigenheiten? Liegt es an unseren überhöhten Glückserwartungen und am Verlust von Tugenden wie Toleranz, Respekt, Verzicht und Verantwortung? Daran, dass wir zwar sehr viel erwarten, aber nicht immer bereit sind zu geben, auch ohne Gegenleistung? Hier, meine ich, gilt es anzusetzen und unser Verhalten einmal zu überprüfen. Ich beobachte so oft, wie lieblos, ja gleichgültig Paare miteinander umgehen.

Am 14. Februar ist Valentinstag - ein Tag, der dazu einlädt, einen anderen, seinen Partner, mit einer Kleinigkeit zu überraschen. Einfach so. Seit dem fünften Jahrhundert ist der 14. Februar dem italienischen Bischof St. Valentin gewidmet. Nach einer - nicht nur von Floristen alljährlich hervorgekramten - Legende reichte er Vorübergehenden hin und wieder ein Sträußchen über die Klostermauer. Daher der hübsche Brauch. Es kann eine einzelne Blume sein; unverhofft geschenkt, kann sie große Freude schenken - nicht nur am Valentinstag. "Die meisten Menschen wissen gar nicht, wie viel Pracht in den kleinsten Dingen, in irgendeiner Blume, sich offenbart", schreibt Rainer M. Rilke. Es grüßt Sie herzlich

Ihre

Renate Schneider