Die 18-Jährige wollte leben. Sie hat gekämpft, gelitten, gehofft - und ihren jahrelangen Kampf gegen den Krebs verloren

"Ich liebe das Leben und habe Träume, die ich mir, wie jeder andere auch, erfüllen möchte. Ich will leben und ich kämpfe darum", so stand es in dem langen Brief, den die 18-jährige Angelika Ende Oktober des vergangenen Jahres an die Redaktion Von Mensch zu Mensch geschickt hatte. Sie wurde im Universitätsklinikum Eppendorf wegen eines bösartigen Tumors behandelt. Ihre Ärzte in Polen hatten sie aufgegeben. Ihr einziger Rat an die Eltern: "Geben Sie Ihre Tochter in ein Hospiz!"

Angelika weigerte sich, sie wollte leben. Und so hat sie unendlich tapfer weitergekämpft, gelitten und gehofft.

Um sie gekämpft haben auch die Ärzte im UKE, allen voran Frau Dr. Gunhild Keller von der II. Medizinischen Klinik und Poliklinik von Direktor Prof. Dr. C. Bokemeyer.

Gelitten und gehofft bis zuletzt haben Angelikas Familie, ihre Freunde und die vielen Abendblatt-Leser, die den Aufschrei von Angelika "Ich will doch nur leben" am 30. Oktober auf dieser Seite gelesen hatten. Und für Angelika spendeten, damit sie jede, aber auch wirklich jede Behandlung bekommen konnte, um doch noch ihr junges Leben zu retten. Immer wieder fragten Leser voller Anteilnahme nach, wie es der jungen Frau geht, ob sie noch etwas tun könnten. Angelika hat ihren langen, bewunderungswürdigen Kampf verloren, wie uns jetzt Martin Kurzeja vom Team "Light of Hope", mitteilt. "Light of Hope", eine internationale Gruppe, die für Menschen wie Angelika kämpft.

Er schreibt: "Angelika, der Sie so sehr mit Ihrem Artikel geholfen haben, ist trotz aller Bemühungen der Ärzte, ihrer eigenen Kraft und des Einsatzes so vieler Menschen am 14. Januar gegen 15 Uhr gestorben. Sie ist friedlich eingeschlafen und ging ohne Schmerzen. Wir alle sind jetzt bei Angelikas Eltern, ihren Freunden und denen, die ihr viel zu kurzes Leben mit ihr teilten.

Wir möchten Ihnen für alles danken, was Sie für Angelika getan haben, und dafür, dass Sie ihr in dem letzten Abschnitt ihres Lebens Mut und Hoffnung gemacht haben, sodass Angelika niemals, auch nicht in dem Augenblick, in dem sie von uns gegangen ist, allein gewesen ist.

Vielen Dank im Namen von Angelikas Eltern, ihren Freunden und allen, die die Gelegenheit hatten, sie kennenzulernen."