Mit 35 Cent können Sie alten und kranken Menschen sowie hungernden Kindern eine Mahlzeit am Tag spendieren

"Früher habe ich anderen Menschen geholfen, nun bin ich selbst auf Hilfe angewiesen", sagt die pensionierte Krankenschwester Gaida Apsîte. Schon seit sieben Jahren geht die 81-Jährige jeden Morgen in Riga zur Suppenküche der "Sveta Jana Palidziba", der lettischen Schwesterorganisation der Johanniter. "Wenn es diese Einrichtung nicht gäbe, müsste ich hungern", stellt die alleinstehende Frau fest.

Dass sie auf die Unterstützung durch die Suppenküche angewiesen ist, macht Gaida Apsîte manchmal wütend. Ihr ganzes Leben lang hat sie im städtischen Krankenhaus von Riga gearbeitet. Und nun reicht ihre kleine Rente gerade mal bis zur Mitte des Monats: Neben der Miete sind es die Medikamente, deren Kosten sie verzweifeln lassen.

Bei den Johannitern bekommt Gaida Apsîte neben warmer Suppe auch hin und wieder ein gutes Gespräch und Rat bei Problemen. Sie weiß, dass das Geld für die Suppenküchen aus Deutschland kommt. "Die Menschen sind so gutherzig", sagt sie dankbar.

Seit ihrer Gründung 1992 ist die Suppenküche Anlaufstelle für mehr als 600 Menschen pro Tag. Für 35 Cent pro Portion kochen Melanija Grundsteina und ihre Helferinnen jeden Tag rund 300 Liter Suppe. Diese Einrichtung der Johanniter finanziert sich ausschließlich durch Spenden. "Bisher haben die Menschen in Hamburg uns so wunderbar geholfen. Bitte machen Sie weiter", sagt Melanija Grundsteina.

Die Suppenküche in Riga wirft nur ein Schlaglicht auf die Not in den baltischen Ländern Lettland und Litauen. Seit ihrem EU-Beitritt 2004 sind beide Staaten zwar politisch und auch wirtschaftlich vorangekommen. Aber die weltweite Wirtschafts- und Finanzkrise hat die zarten Pflanzen des Wachstums wieder zerstört. Ein soziales Netz wie in Deutschland gibt es nicht. Die Verlierer sind wie immer die Schwächsten der Gesellschaft - Alte, Kranke, Behinderte, Alleinerziehende und vor allem die Kinder.

Sonja ist neun Jahre alt. Mit ihren Eltern und zwei Brüdern lebt sie in einem heruntergekommenen Wohnblock in Kaunas, der zweitgrößten Stadt Litauens. Vater und Mutter sind arbeitslos und kümmern sich wenig um ihren Nachwuchs.

Deshalb verbringt Sonja ihre Zeit am liebsten im Kindertageszentrum "Windschatten", das vom Arbeiter Samariter Bund (ASB), Ortsverband Hamburg-Nordost, unterstützt wird. "Dort bekomme ich Mittagessen und manchmal etwas zum Anziehen, mache meine Hausaufgaben und kann mit meinen Freunden spielen", sagt die Kleine mit leuchtenden Augen. Denn sie findet noch etwas, das sie nicht in Worte fassen kann: Zuwendung und Herzenswärme. Zwei Euro am Tag kostet die Unterbringung eines Kindes in einem Tageszentrum.

Für Regina Melnikova sind die ehrenamtlichen Kräfte vom Malteser Hilfsdienst die einzige tägliche Freude. Die 89-Jährige ist ganz allein. Ihr Mann starb vor zwei Jahren an Krebs, nachdem sie ihn zehn Jahre lang gepflegt hatte. Angehörige hat die alte Dame, die von einer kleinen Rente in der litauischen Hauptstadt Vilnius lebt, nicht, die Freunde sind lange gestorben. "Ich bin für die Hilfe sehr dankbar", sagt Regina Melnikova. "Ohne diese Unterstützung könnte ich nicht überleben."

Die Menschen in Lettland und Litauen brauchen unsere Hilfe. Damit ASB, Johanniter und Malteser weiterhin für 35 Cent pro Portion Suppe kochen oder für zwei Euro am Tag ein Kind betreuen können, sind sie auf Spenden und Unterstützung angewiesen. Alle drei Organisationen versichern, dass das Geld ausschließlich zur Linderung der Not in Lettland und Litauen eingesetzt wird. In den vergangenen Jahren haben die Hamburgerinnen und Hamburger sehr geholfen. Darauf hoffen die Organisationen erneut.

Wenn Sie, liebe Leserinnen und Leser, die hilfsbedürftigen Menschen im Baltikum unterstützen möchten, dann spenden Sie bitte an den ASB Hamburg-Nordost e. V. , HSH Nordbank, Konto 436 436 000, BLZ 210 500 00, Stichwort: Litauen, oder an die Johanniter-Unfall-Hilfe e. V. , Deutsche Bank, Konto 38 38 38 0, BLZ 200 700 24, Stichwort: Baltikumhilfe, oder an den Malteser Hilfsdienst e. V. , Haspa, Konto 1280 216 399, BLZ 200 505 50, Stichwort: Suppenküche. Herzlichen Dank!