Am Sonntag feiern wir den ersten Advent. Damit beginnt die Vorbereitungszeit auf das Weihnachtsfest, die Geburt Christi, ein Fest der Liebe und Freude. Ich liebe diese Zeit der Lichter, der festlich geschmückten Straßen und Geschäfte, der herrlich duftenden Weihnachtsmärkte und der wunderbaren (Kirchen-)Konzerte, der gemütlichen Abende bei Kerzenschein, Gebäck und Glühwein. Mit Freude bin ich auf der Suche nach kleinen Geschenken für meine Familie und Freunde.

Ich weiß aber auch, für wie viele Familien es schwierig geworden ist, Advent in diesem Sinne zu erleben. Wie so viele christliche Feste, Überlieferungen, Bräuche und kulturelle Werte, die den Menschen über Jahrhunderte Halt gegeben haben, ist auch der Sinn der Advents- und Weihnachtsfestes verloren gegangen oder zumindest doch verschüttet. Und dennoch spüre ich bei immer mehr Menschen eine Sehnsucht nach dem anderen Advent, seine Einladung zu Stille und den Wurzeln des Christfestes

Vielleicht würden wir wieder etwas von dem wirklichen Sinn zurückgewinnen, wenn wir in den kommenden Wochen einmal besonders aufmerksam die Menschen um uns herum wahrnehmen. Es gibt so viele, die einsam, alt, arm, krank und vom Leben enttäuscht sind.

Gleich den vier Kerzen am Adventskranz könnten wir vier Menschen eine kleine unverhoffte Freude bereiten, ihnen ein wenig Zeit schenken, ein liebes Wort oder ein paar Zeilen schreiben, Zeit zum Zuhören, für einen Besuch, einfach Zeit für die Begegnung von Mensch zu Mensch.

Eine gesegnete Adventszeit wünscht Ihnen allen

Ihre

Renate Schneider