"Träume sind Schäume", sagt der Volksmund und - irrt. Schlafforscher bestätigen, dass es bei Menschen zu schweren seelischen Störungen kommt, wenn man sie künstlich am Träumen hindert. "Der Traum ist ein emotionales Vergrößerungsglas", erklärt Schlafforscher Michael Schredl. "Wenn zum Beispiel jemand ständig schlecht träumt, dann muss das irgendwo herkommen", sagt Schredl. Allerdings lasse sich ein Traum immer nur im Kontext des Träumers verstehen. Der Traum sei ein wichtiges und wirkungsvolles Ventil im Zusammenspiel von Körper und Seele.

Träume geben Einsicht und Aufschluss über unser Unbewusstes und helfen, uns selbst zu erkennen. Im alten Griechenland beschrieb schon der Philosoph Plato Träume als die seherische Kraft der Seele. Mit seinem 1900 erschienenem Werk "Traumdeutung" ging der Begründer der Psychoanalyse, Sigmund Freud, auf die Bedeutung der Träume für die Entschlüsselung menschlicher Seelenerkrankungen ein. Träume waren für ihn der "königliche Weg" zum Unbewussten.

"Träume sind die Gesichter unserer Gefühle und Gefühls-Kräfte", sagt der Psychotherapeut Dr. Uwe Böschemeyer. "Begegnen wir ihnen, dann begegnen wir dem Leben in unserer Tiefe. Dann erfahren wir, wonach wir uns vor allem sehnen: nach Sinn. Wo aber sollten wir Sinn suchen, wenn nicht in der eigenen Tiefe?" fragt

Böschemeyer."Wie viel mehr Kraft also stünde uns zu Verfügung, wenn wir unsere Träume so wichtig nähmen, wie unsere Seele es von uns erwartet." Am 15. September wird Dr. Böschemeyer über das faszinierende Thema Träume und warum sie für uns so wichtig sind, sprechen, und eine Reihe konkreter Wege zu einem vertieften Verständnis der inneren Bilder zeigen (s. dazu Infos linke Spalte).

Es grüßt Sie herzlich

Ihre

Renate Schneider