Wir sollten nicht vergessen, mit unseren Kindern und Enkeln darüber zu sprechen, was am 13. August 1961 in einer Nacht- und Nebelaktion geschah. Soldaten der DDR riegelten den bis dahin frei zugänglichen Westen Berlins ab - mit Stacheldraht und Panzersperren. Dann wurde eine Mauer gegen die Freiheit errichtet und verurteilte die Menschen im Osten des Landes zur totalen Unfreiheit. Unzählige Bewohner der Deutschen Demokratischen Republik - man spricht von zwei Millionen - waren zuvor in den Westen, in die Freiheit, geflohen. Ostdeutschland drohte auszubluten.

Um das zu verhindern, baute man die berüchtigte Mauer und rüstete die 1378 Kilometer lange Grenze zum freiheitlichen Teil Deutschlands mit Minen und Selbstschussanlagen aus, überwacht von mehr als 30 000 Grenzsoldaten. An dieser Grenze mitten durch Deutschland wurden zwischen dem 13. August 1961 und dem 9. November 1989 684 Todesopfer gezählt.

28 Jahre stand die Mauer und löste unendliches Leid aus. Sie gehört der Vergangenheit an, Gott sei Dank, ist Teil unserer Geschichte. Und die sollten wir nie vergessen. Dankbar, wieder in einem ungeteilten Land leben zu dürfen - in Frieden und Freiheit, den kostbarsten Gütern der Welt.

"Wo es um die Sache des Friedens geht, gibt es keine Inkompetenz. Jeder hat seinen Traum, jeder ist betroffen, wer sich um den Frieden sorgt, hat das Recht mitzureden, und wer gelitten hat, ist zuständig; denn Leiden, so glaube ich, sind Legitimation genug", sagt Siegfried Lenz.

Es grüßt Sie herzlich

Ihre

Renate Schneider