New Generation, eine Bewegung bewegter Bürger, feiert 15. Geburtstag und lädt auch Neugierige dazu ein

Gibt es eine Anleitung zur Lebenskunst, Regeln für ein sinnerfülltes Leben? "Ja", lautet die einfache Antwort von Prof. Hermann Rauhe und seinem Freund und Mitstreiter Helge Adolphsen. Regeln, die ganz einfach sind und die die beiden Gründer von New Generation gemeinsam mit rund 1800 Mitgliedern des Vereins seit 15 Jahren aktiv leben. Am 22. August feiert New Generation seinen Geburtstag mit einem großen Sommerfest, das Jubiläum einer Idee, die mitreißt.

New Generation ist ein Verein, der Menschen zusammenführt, für die die Jugend kein Lebensabschnitt ist, sondern ein Gefühl. Unabhängig vom tatsächlichen Alter. Menschen, die ihr Leben genießen, vertiefen, positiv gestalten möchten. "New Generation versteht sich als eine Bewegung bewegter Bürger", sagt der ehemalige Hauptpastor an St. Michaelis, Helge Adolphsen. Sein Credo: "Sei nicht Konsument, sondern Produzent deines Lebens."

Nach dem Motto "Mit 50 geht's erst richtig los" luden Adolphsen und Rauhe, Ehrenpräsident der Hochschule für Musik und Theater, interessierte Menschen ab 50 zur Auftaktveranstaltung in den Mozartsaal an der Moorweidenstraße. Die Idee schlug voll ein. Statt geplanter 50 kamen rund 500 Personen zum ersten Treffen. Binnen kürzester Zeit waren es fast 2000 Mitglieder.

Menschen, die das Alter nicht als Defizit, sondern als Perspektive begreifen. Als Chance, sich zu entwickeln und etwas zu tun. Das Angebot dafür ist vielfältig. Auf der einen Seite stehen hochwertige Veranstaltungen, Konzerte, Theater, Gesundheitsprojekte, Reisen und Exkursionen. Es gibt kostenlose Treffs wie den Literaturkreis, den Aktienstammtisch, Englisch-, Spanisch- und Französischkurse, eine Schreibwerkstatt, Segel-, Theater-, Foto-, Schachgruppen und vieles mehr. Auf der anderen Seite steht das ehrenamtliche Engagement. "Am Anfang stand eine musikbezogene Philosophie", sagt Hermann Rauhe. "Es ging uns um die Bedeutung der Musik für die sinnerfüllte aktive und kreative Gestaltung der zweiten Lebenshälfte - und um die glückssteigernde Wirkung von Musik und gemeinsamem Singen."

Rauhe, 80, organisiert Konzerte, hält Vorträge über die heilsame Wirkung von Musik, über Werk und Wirken großer Komponisten und singt bei jeder Gelegenheit mit den Anwesenden Kanons. Gemeinsam organisieren die Mitglieder Theater- und Filmabende, Museumsbesuche, Wanderungen und Reisen. Bei New Generation bringt jeder sich und seine Ideen aktiv ein. Und trägt damit zum Gelingen der Unternehmungen bei.

Darüber hinaus sollen die Mitglieder zur aktiven und ehrenamtlichen Mitarbeit am Vereinsgeschehen ermuntert werden. "Es geht für die Menschen bei New Generation darum, gebraucht zu werden", sagt Präsident Helge Adolphsen. "Das ist für das Zusammenleben unabdingbar. Und es hält jung." Die Aufgaben sind vielfältig. Im Büro an der Julius-Vossler-Straße zum Beispiel werden Menschen mit Organisationstalent gebraucht, bei der Vereinszeitschrift "New" Leute, die schreiben können, in den Stadtteiltreffs, den Programm- und Reisegruppen, dem großen Veranstaltungsbereich. "New Generation lebt von aktiver und engagierter Mitarbeit", sagt Adolphsen. "Es geht darum, etwas zu tun, Mitmenschlichkeit zu leben. Es sind deshalb auch Projekte wie die 'Grünen Damen', die ehrenamtlich Patienten während ihres Aufenthaltes im Krankenhaus mit Zeit und Zuwendung zur Seite stehen, die von New-Generation-Mitgliedern unterstützt werden. Oder Projekte, wie 'Canto elementar', das Singpatenkonzept mit älteren Menschen mit Chorerfahrung und Kindergartenkindern. Wir wollen Alt und Jung zusammenbringen", sagt Hermann Rauhe, "im Sinne des generationsübergreifenden Miteinander-Lebens."

Wie gut das Konzept funktioniert, zeigt die Begeisterung der Akteure. "Für mich ist New Generation ein Teil Heimat geworden", sagt Lilo Bernhard, die seit 15 Jahren Mitglied ist. "Als größtes Abenteuer empfinde ich es, in einem Alter, wo es leider heißt, von vielem Abschied zu nehmen, die Chance zu haben, immer wieder neue Menschen kennenzulernen, Schönes miteinander zu erleben und der Altersvereinsamung ein Schnippchen zu schlagen", sagt Mitglied Ingrid Kautt.

New Generation ist ein Abenteuer, das seit 15 Jahren mitreißt.

"Niemand altert nur aus dem Grund, ein paar Jahrzehnte auf dem Buckel zu haben", sagt Präsident Helge Adolphsen. "Der Einzelne wird alt, weil er seine Neugier verliert, die Begeisterung aufgibt, das Altern beklagt und sich dem Pessimismus hingibt." - Dass es auch anders geht, zeigt dieser Verein, die Menschen darin und ihre Gründer, die alles sind, nur nicht alt.