"Musik wirkt Wunder, wenn wir uns aktiv mit ihr beschäftigen. Ohne Musik verliert der Mensch sein seelisches Gleichgewicht und seine innere Harmonie", weiß Prof. Hermann Raue. Der Ehrenpräsident der Hochschule für Musik und Theater Hamburg und Ehrenkantor am Michel begleitet und unterstützt von Anfang an das Chorfestival "Kinder singen für Kinder im Michel", das heute, am Sonnabend, Jubiläum feiert und zum großen

"Festival der 1000 Stimmen" wird.

Ein Blick zurück in das Jahr 1992: Wir luden zu unserem ersten Festival mit folgenden Worten ein: "Viel zu lange", hieß es da, "wurden Singen und Musizieren, vor allem unsere Volkslieder, sträflich vernachlässigt. Wer könnte diese schöne Tradition besser wieder aufleben lassen als die Mädchen und Jungen unserer Stadt? Macht mit, Kinder!" Seitdem haben über 18 000 Mädchen und Jungen im Michel ihre fröhlichen Lieder vorgetragen - mit großer Begeisterung. Und sie haben gleichzeitig sehr viel Gutes getan - für kranke, behinderte und bedürftige Kinder. Denn der Erlös jedes Chorfestivals kam ihnen zugute. So wird der Erlös des heutigen Festivals "Hände für Kinder" unterstützen (s. nebenstehenden Bericht).

Es ist für mich jedes Jahr wieder ein Erlebnis, die fröhlich singenden, ja schmetternden Kinder im Michel zu erleben. Das ist vor allem das Verdienst von engagierten Chorleitern. Denn in einer Zeit, in der scheinbar nur noch Gier nach Gewinn regieren, müssen unsere Kinder musisch besonders gefördert werden, damit ihre kleinen Seelen nicht verkümmern.

Die Weltgesundheitsorgansisation WHO sieht die emotionale Verarmung und den wachsenden Mangel an Empathiefähigkeit der Kinder weltweit als eines der größten Probleme an. Deshalb gewinnt das Singen eine herausragende Bedeutung. Singen ist also keine überflüssige Verzierung, sondern wichtiges Gestaltungsmittel für gelingendes Leben.

Für alle Hamburger, die gern das "Chorfestival der 1000 Stimmen" live miterleben möchten, bietet abendblatt.de eine Live-Übertragung im Internet ab 14.30 Uhr an. Seien Sie mit dabei.

Es grüßt Sie herzlich

Ihre

Renate Schneider