"Die Menschen bauen zu viele Mauern und nicht genügend Brücken", beklagte Albert Schweitzer. Wie recht er hat, erfahren wir täglich in der Redaktion Von Mensch zu Mensch: Wenn bei Partnern aus Liebe Hass wird und im "Rosenkrieg" um Kinder, Besitz und Geld unwürdig gestritten wird, wenn hilflose Eltern keinen Zugang mehr zu ihren (erwachsenen) Kindern finden, wenn junge Menschen auf taube Ohren stoßen, Großeltern ihre Enkelkinder nicht mehr sehen dürfen und in der Nachbarschaft Menschen in ihrer Einsamkeit oder Hilflosigkeit verkümmern.

Am nächsten Sonnabend beginnt die "Woche fürs Leben" (21. bis 28. April). Das Thema ist brennend wichtig: "Engagiert für das Leben - mit allen Generationen". Lädt es uns doch ein, die Mauern einzureißen und die Bedeutung des Miteinanders der Generationen zu erkennen. Auf der einen Seite eine ansteigende Lebenserwartung - auf der anderen Seite die zurückgehende Zahl von Kindern. Das heißt: Die Generationen sind auf einander angewiesen. Jeder ist aufgefordert, nach neuen Wegen und Lösungen für ein gutes Miteinander zu suchen. Fangen wir in unserer Nachbarschaft an. Das Leben würde für alle lebenswerter werden: für die junge Familie, die alleinerziehende Mutter, den alten Herrn, der vor kurzem Witwer geworden ist, oder die Nachbarin, die seit Jahren allein lebt und kaum noch das Haus verlassen kann.

Ohne ein möglichst weit gespanntes Netz der Hilfsbereitschaft könnten weder der Einzelne noch die Gesellschaft insgesamt leben. Nachbarschaft - verstanden als ein gegenseitiges Geben und Nehmen - ist heute wichtiger denn je.

Es ist so einfach: Gehen Sie auf Ihre Nachbarn zu. Warten Sie nicht auf die anderen. Wenn alle warten, kommt nichts zustande.

Es grüßt Sie herzlich

Ihre

Renate Schneider