Die Karwoche liegt hinter uns mit ihren Höhepunkten Gründonnerstag (von greinen = weinen) und Karfreitag (von althochdeutsch "kara" für Wehklage und Trauer) zur Erinnerung an die Leiden Christi.
An diesem Wochenende feiern wir Ostern, das Fest der Auferstehung Christi. Es ist der bedeutendste Feiertag der Christen mit einer zentralen Botschaft: dem Sieg des Lebens über den Tod. Das Konzil von Nicäa legte 325 n. Chr. den Termin für Ostern fest auf den Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond.
In seinem berühmt gewordenen Brief an die Schriftstellerin Lou Andreas-Salomé, hat der Dichter Rainer Maria Rilke (1875-1926) tief bewegt seine überwältigenden Eindrücke von einem Osterfest 1904 in Moskau beschrieben:
"Mir war ein einziges Mal Ostern. Das war damals in jener langen, ungewöhnlichen, ungemein erregten Nacht, da alles Volk sich drängte, und als der Iwan Weliki, der große Glockenturm im Kreml, mich schlug in der Dunkelheit, Schlag für Schlag.
Das war mein Ostern, und ich glaube, es reicht für ein ganzes Leben.
Die Botschaft ist mir in jener Moskauer Nacht seltsam groß gegeben worden, ist mir ins Blut gegeben worden und ins Herz, ich weiß es jetzt:
Christos woskres! Christus ist auferstanden! Woistinu woskres! Er ist wahrhaft auferstanden!"
Vor allem unsere Kinder wissen immer weniger über die Bedeutung christlicher Feste. Es ist an uns, ihnen Ostern in diesem christlichen Sinne nahezubringen. Wenn deshalb die Glocken am Ostersonntag zum Gottesdienst läuten, sollten wir diese Einladung zusammen mit unseren Kindern annehmen und die Ostertage zu einem fröhlichen Fest gestalten. Ein in jeder Weise sonniges Osterfest wünscht Ihnen allen
Ihre
Renate Schneider