Olga Kozlova ist allen Abendblatt-Lesern unendlich dankbar, dass ihr kleiner Junge in Deutschland behandelt werden kann

Die Chemotherapie des kleinen Timofiy aus der Ukraine schlägt an. Eine Ultraschalluntersuchung hat gezeigt, dass der Nierentumor des 21 Monate alten Kindes in den vergangenen Wochen deutlich geschrumpft ist. Wie berichtet, kam Timofiy im Dezember mit seiner Mutter Olga Kozlova aus der Ukraine nach Deutschland, um hier behandelt zu werden. Die Familie hofft inständig, dass die Ärzte im Kölner Uni-Klinikum den Nierenkrebs des Jungen heilen können.

Um die teure Behandlung zu finanzieren, sammelte der Abendblatt-Verein "Kinder helfen Kindern" innerhalb kürzester Zeit mehr als 120 000 Euro. Von dem Geld kann nun nicht nur die Chemotherapie, sondern auch die Unterkunft für Timofiy und seine Mutter bezahlt werden. "Ich bin so dankbar für die großartige Unterstützung", sagt Olga Kozlova. Die beiden leben in einer nahe der Kinderonkologie gelegenen Wohneinrichtung für Familien schwer kranker Kinder, dem "Elternhaus". "Wir fühlen uns hier geborgen", sagt Olga Kozlova. In den Aufenthaltsräumen des Elternhauses spielt Timofiy mit anderen Kindern, während seine Mutter sich mit deren Familien austauschen kann. "Wir sprechen zwar verschiedene Sprachen, aber wir verstehen einander trotzdem, weil wir alle die gleichen Sorgen haben." Eine große Hilfe seien auch die Leiter des "Elternhauses", Dirk Zurmühlen und Andrea Tepe, die die Eltern unterstützen und mit den Kindern spielen. "Timofiy war von Anfang an unglaublich zugänglich und offen", sagt Dirk Zurmühlen.

Ein Jahr lang werden Timofiy und seine Mutter voraussichtlich in dem "Elternhaus" wohnen. Solange soll die Chemotherapie dauern. Ein ehrenamtlicher Übersetzer, der der Familie zur Seite steht, hat sich um die Verlängerung des Visums gekümmert.

Die Therapie ist sehr anstrengend für den kleinen Kerl, er hat Fieber und leidet unter ständiger Übelkeit. Das schwächt ihn natürlich. "Wenn es Timofiy besser geht, wollen wir so oft wie möglich nach 'draußen'", sagt seine Mutter. Zunächst aber warten beide sehnsüchtig auf den Besuch von Timo-

fiys Vater und Bruder. "Wir freuen uns schon sehr auf das Wiedersehen."