Der Frühling naht. Aus scheinbar toten Zweigen bricht neues Leben hervor. Überall erfreuen uns erste zauberhafte Frühlingsboten: herrlich bunte Tupfer von Krokussen, Stiefmütterchen, Primeln und Narzissen. "Nun muss sich alles, alles wenden", heißt es in den vertrauten Versen Ludwig Uhlands (1787-1862).

In seinem wunderschönen Gedicht "Frühlingsglaube" spricht er aus, was uns jedes Jahr von Neuem beglückt. "Die Welt wird schöner mit jedem Tag." Der Frühling kommt, eine Jahreszeit, die sich besonders anbietet, neu zu beginnen.

Wohl jeder von uns wird irgendwann einmal gekränkt und verletzt. Die Folge: Beziehungen, oft in der eigenen Familie, sind schwer belastet. Menschen können jahrelang nicht verzeihen. Doch so bitter Schmerz, Wut, Enttäuschung, ja, Hass auch sein mögen. Keine Wunde kann heilen, wenn immer wieder neu destruktive Gefühle aufflammen.

Nicht nur schicksalhafte Begegnungen allein bestimmen unser Leben, sondern auch unsere Einstellungen dazu.

Je zuversichtlicher, hoffnungsvoller und mutiger wir allem begegnen und wir dem anderen die Hand reichen, umso besser wird uns alles gelingen, und auch uns wird es besser gehen. Lassen wir Enttäuschungen und Schmerzliches hinter uns und wagen einen Neuanfang: "Nun armes Herz, vergiss der Qual, nun muss sich alles, alles wenden."

Es grüßt Sie herzlich

Ihre

Renate Schneider