"Der Geist, der allen Dingen Leben verleiht, ist die Liebe." Dieses alte chinesische Sprichwort steht sinnbildlich für die vielen Aktivitäten der Redaktion "Von Mensch zu Mensch".

1952, vier Jahre nachdem das Hamburger Abendblatt zum ersten Mal erschienen war, wurde auf besonderen Wunsch des Verlegers Axel Springer die Redaktion "Von Mensch zu Mensch" ins Leben gerufen. Springer selbst, der über das Abendblatt den Slogan verbreitete "Seid nett zueinander" wollte in seiner Zeitung eine Anlaufstelle, an die sich seine Leser mit ihren Sorgen wenden konnten.

In diesem Jahr, in dem Axel Springer 100 Jahre alt geworden wäre - er starb 1985 - wird "Von Mensch zu Mensch" 60 Jahre alt. Es gibt wohl keine Tageszeitung in der Bundesrepublik, die in ihrem Blatt eine solche Möglichkeit der Hilfe bietet. Darauf ist das Abendblatt stolz.

Das Gespräch mit Ihnen, liebe Leser, ist lebendiger denn je. Immer mehr Menschen sehen in ihrer Not in der Großstadt keinen anderen Ansprechpartner als i h r e Zeitung. Die Sorgen haben viele Gesichter. Wir hören von Einsamkeit, von Liebe und Hass, vom Verlassenwerden und Enttäuschungen, von Problemen alter und junger Menschen, von Tod und Trauer. Aber auch von überstandener Not und glückhaften Wendungen.

Viele Tausend Menschen haben in den vergangenen Jahrzehnten bei uns Hilfe gesucht, viele haben Hilfe gefunden. Nur ein ganz kleiner Teil dessen, was an uns herangetragen wird, findet seinen Niederschlag im gedruckten Wort. Wir helfen mit Rat, unterstützt von Psychologen, Therapeuten, Pädagogen und Ärzten. Wir trösten, versuchen, Mut zu machen.

Eine sehr große Hilfe aber können wir nur mit Ihrer Unterstützung geben, liebe Leser. Sie nehmen Anteil am Schicksal Ihnen fremder Menschen und reagieren mit tröstenden Briefen, Erfahrungen, mit Sach- und Geldspenden.

In einer Zeit, in der immer mehr Menschen nach Zuwendung und Hilfe schreien, ohne gehört zu werden, ist "Von Mensch zu Mensch" gefordert wie nie zuvor. Mit Ihnen an der Seite wird uns das auch weiterhin gelingen. Dafür kann ich Ihnen gar nicht genug danken. Es grüßt Sie herzlich

Ihre

Renate Schneider