Sie drei Siebe des Sokrates, durch die Klatsch gefiltert werden soll, könnten helfen, das Miteinander leichter und einfacher zu gestalten.

Klatsch und Tratsch gehören zu unserem Leben. Es gibt so viele, die aus welchen Gründen auch immer, mit Freude etwas über andere hören und erzählen. Wie wäre doch unser Zusammenleben heiter und unbeschwert, würden wir den weisen Rat des Sokrates beherzigen, einen Rat des großen griechischen Philosophen, der heute noch genauso aktuell ist wie vor mehr als 2400 Jahren.

Zu Sokrates kam einmal ein Mann und sagte: "Du, höre, ich muss dir etwas Wichtiges über deinen Freund erzählen." - "Warte ein bisschen", unterbrach ihn der Weise. "Hast du schon das, was du mir erzählen willst, durch die drei Siebe hindurchgehen lassen?" - "Welche drei Siebe? - " So höre gut zu! Das erste ist das Sieb der Wahrheit. Bist du überzeugt, ob alles, was du mir sagen willst, auch wahr ist?" - "Das nicht, ich habe es nur von anderen gehört." - "Aber dann hast du es wohl durch das zweite Sieb hindurchgehen lassen? Es ist das Sieb der Güte." - Der Mann errötete und antwortete: " Ich muss gestehen, nein."

"Und hast du an das dritte Sieb gedacht und dich gefragt, ob es nützlich sei, mir das von meinem Freund zu erzählen?" - "Nützlich? Eigentlich nicht." - "Siehst du", versetzte der Weise, "wenn das, was du mir erzählen willst, weder wahr noch gut noch nützlich ist, dann behalte es lieber für dich."

Denken wir an den alten Sokrates, wenn wir wieder einmal das Bedürfnis haben, über einen anderen herzuziehen. Vielleicht gelingt es uns immer öfter, uns mit den drei Sieben des Sokrates vertraut zu machen und sie in unseren Alltag zu übernehmen. Wie viel leichter und harmonischer würde unser Zusammenleben verlaufen.Es grüßt Sie herzlich

Ihre

Renate Schneider