Bis 2012 will der Verein fünf Projekte für “Jung und Alt“ starten: ein Naturprojekt in Zusammenarbeit mit der Universität.

"Ich habe Sorge, dass eine Generation heranwächst, die von allem den Preis kennt und von nichts den Wert." Diese Aussage des ehemaligen Bundespräsidenten Johannes Rau wurde zum Leitsatz des gemeinnützigen Vereins "Werte erleben", der im Jahre 2007 von Hamburger Persönlichkeiten ins Leben gerufen wurde. Sein Ziel: Jugendlichen aus verschiedenen Schulformen und mit unterschiedlichem sozialen Hintergrund durch gemeinschaftliche Theater-, Musik-, Kunst- und Naturprojekte Werte wie Respekt, Verantwortung, Vertrauen und Mut unmittelbar, ohne mahnenden Zeigefinger, über einen längeren Zeitraum erleben zu lassen.

Erfolgreiche Projekte waren unter anderem "Herr der Fliegen" in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Schauspielhaus und "Mut - ein Kunstprojekt" in Kooperation mit den Deichtorhallen. "Corinna Lampadius, Mitbegründerin des Vereins, ist davon überzeugt, dass es sich lohnt, Projekte zu schaffen, bei denen sich Jugendliche über einen längeren Zeitraum mit Herzblut für eine Sache engagieren. Und die tun es. Freiwillig. Und machen intensive Erfahrungen mit sich und anderen in der Gruppe" schreibt Hauptpastor em. Helge Adolphsen, ein begeisterter Förderer und Berater des Vereins.

Das Kunstprojekt "Mut" (Ausstellung zurzeit in der Europa-Passage bis zur Versteigerung am 29. April) brachte 80 Schüler aus 13 verschiedenen Schulen zusammen, angeleitet von vier Kunstpädagogen und Künstlern. Sie sagen: "Erstaunlich, die Verlässlichkeit, Disziplin und gegenseitige Hilfsbereitschaft." "Nun sollen die Jüngeren mit Älteren (ab 65) gemeinsam aktiv werden", berichtet Helge Adolphsen, 'Dialog der Generationen' heißt die neueste Initiative von 'Werte erleben'".

Bis 2012 will der Verein fünf Projekte für "Jung und Alt" starten: ein Naturprojekt in Zusammenarbeit mit der Universität, ein Literatur-, Theater- und Kunstprojekt und - ein faszinierendes Musikprojekt gemeinsam mit dem Michel und der Hochschule für Musik und Theater. "Band der Generationen", so der Projekttitel unter der Gesamtleitung von Mirko Frank (Freies Kinder- und Musikatelier). Es soll ein Live-Programm erarbeitet werden, eine musikalische Zeitreise durch das Leben. Das Ensemble soll sich aus 50-60 Mitgliedern zusammensetzen, von 12- bis 19-Jährigen und Menschen ab 65. Und Sie, liebe Leserinnen und Leser, können mitmachen: Fünf Gruppen sollen sich bilden: eine Basis-Band (Schlagzeug, Bass, Keybord, Gitarre, Bläser), ein Chor, ein Streichquintett (Kontrabass, Cello, Violinen, Bratschen), eine Sound- und Percussion-Gruppe und eine Film- und Textgruppe (die beiden letzten Gruppen ohne Vorkenntnisse).

Im Mittelpunkt des Live-Programms stehen zehn bis zwölf Songs, Klangkollagen sowie gesangliche Dialoge. Zwischen den musikalischen Themenblöcken und Liedern sorgen Monologe, Dialoge, Rap-Einlagen, Rezitative und Gedichte rund um das Thema "Dialog der Generationen" für gedanklichen Zündstoff. Beginn der Proben, einmal wöchentlich, im Juni, begleitet von offenen Workshops im Michel zum Thema "Jung und Alt" durch Hauptpastor Alexander Röder. Am 4. Mai, um 19 Uhr, gibt es in der Krypta des Michel einen Informationsabend für alle Interessierten; am Donnerstag, 27. Mai, um 18 Uhr, findet im Gemeindehaus der Michaeliskirche die Auftaktveranstaltung der "Band der Generationen" statt. "Ich sage", so Helge Adolphsen, "nur Begeisterung bringt Erfüllung. Sonntagsreden über Werte sind nur Entschuldigungen."

Fragen beantwortet gern Christiane Roth vom Verein "Werte erleben", Tel. 4609 80 90, Mo-Do 9-17Uhr oder christiane.roth@werteerleben.de