Wir kennen das aus Träumen und Wertimaginationen, also aus Erfahrungen der inneren Welt: In jedem von uns lebt ein eigenes, persönliches Bild.

Wir kennen das aus Träumen und Wertimaginationen, also aus Erfahrungen der inneren Welt: In jedem von uns lebt ein eigenes, persönliches Bild, das darauf wartet, ausgelebt zu werden. Dieses innere Bild zeigt uns in unserer Originalität, also so, wie wir ursprünglich sind. Diese Tatsache ist äußerst bedeutsam. Denn wenn ich weiß, wer ich eigentlich bin, weiß ich auch, worauf ich fortan zu achten habe, um ein starkes Leben zu führen. Dieses Bild ist gleichsam mein Leitstern auf meinem Weg durchs Leben. Wie erkenne ich dieses Bild?

Vor allem durch das Begreifen der bisher viel zu wenig erkannten und akzeptierten Tatsache, dass ich nicht nur einmalig und unverwechselbar, also ein Original bin, sondern auch einen Typus (einen bestimmten Charakter) habe und daher wie viele andere ähnlich denke, fühle und handle.

Schon in der griechischen Antike gab es eine Reihe von Versuchen, die vielfältigen Verhaltensweisen der Menschen in überschaubare Grundstrukturen zusammenzufassen. Am bekanntesten blieb Hippokrates' Lehre von den "vier Temperamenten". Viele weitere Versuche folgten den antiken Beschreibungen bis in die Gegenwart.

Nicht Typen sollen wir sein, sondern Originale werden! Nicht darum geht es, allen typologischen Impulsen treu zu folgen, sondern darum, so weit wie möglich das ursprüngliche Bild unserer Einzigartigkeit und Unverwechselbarkeit zum Vorschein kommen zu lassen. Von keinem anderen Interesse lässt sich auch das Enneagramm (lat.: neun Typen) leiten, jener auch in Deutschland immer bekannter werdenden Typologie, die von neun Menschenbildern ausgeht und deren Kenntnis für meine Arbeit mit Menschen inzwischen eminent wichtig geworden ist. Diese neun Strukturen so anschaulich wie möglich darzustellen und konkrete Hilfen für den Umgang mit ihnen zu beschreiben, ist eine wichtige Aufgabe des Vortrags. Darüber hinaus möchte ich Leitlinien fürs Leben nennen, die geeignet sind, mehr als bisher zu sich selbst zu kommen. Denn die viel gepriesene Freiheit wirkt zerstörerisch, wenn sie nicht weiß, wovon und wofür sie frei sein kann. Die Leitlinien, von denen die Rede sein soll, haben sich mir in langen Jahren konkreter Arbeit mit Menschen gezeigt.

Dr. Uwe Böschemeyer, Psychotherapeut, Leiter des Hamburger Instituts für Logotherapie und Rektor der Europäischen Akademie für Wertorientierte Persönlichkeitsbildung Salzburg. "Du bist viel mehr, als du denkst" ist das Thema seines Vortrags am 21. April um 19 Uhr im Gemeindehaus von St. Michaelis (Englische Planke 1).

Karten: Tel. 04131/40 38 44 und an der Abendkasse. Öffnung: 18 Uhr.