Renate Schneider über das Älterwerden, das auch seine positiven Seiten hat.

Die Angst vor dem Alter ist in unserer Gesellschaft weit verbreitet. Jeder möchte zwar alt werden, aber nicht alt sein. Zu stark werden nur die negativen Seiten des Älterwerdens gesehen und überall betont. Das zeigen einmal mehr die Ergebnisse einer Befragung auf einem Managerseminar. Auf die Frage, was ihnen zum Begriff "Alter" einfalle, antworteten alle Teilnehmer bezeichnenderweise: Abbau, Einsamkeit, Krankheit, Starrsinn, Hilflosigkeit, Abhängigkeit, Tod und Sterben.

Alter aber ist heute viel mehr: auch Muße, Sorglosigkeit, Freiheit, Unabhängigkeit, Gelassenheit und Zeit für Reisen und Hobbys. Und noch wesentlicher: Alter ist stets auch eine Einstellung dazu. Es ist an der Zeit, ein neues Verständnis für das Älterwerden zu propagieren und abzukommen von der eingefahrenen Meinung, mit 65 sei alles zu Ende. Um nur einige positive Beispiele aufzuzählen:

Adenauer wurde noch mit 72 Jahren Bundeskanzler, Goethe schrieb mit 82 den zweiten Teil des "Faust". Picasso malte noch mit 90. Und George Bernhard Shaw, dem ein Reporter zu seinem dreiundneunzigsten Geburtstag mit den Worten gratulierte, er hoffe, ihn beim Hundertsten wieder gesund anzutreffen, antwortete: "Warum nicht, junger Mann, Sie sehen doch noch ganz rüstig aus!"

Und so begrüße ich sehr, dass sich die Familienbildungsstätte (s. rechte Spalte) des Themas annimmt unter dem Motto: "Älter werden mit Genuss".

Es grüßt Sie herzlich

Ihre

Renate Schneider

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