Renate Schneider über die seelischen Verletzungen ungeliebter Kinder.

Ich war ein ungewolltes, ungeliebtes Kind." - Wie oft steht dieser erschütternde Satz in Briefen an mich, in denen mir vor allem Frauen ihre Lebensangst, das Scheitern ihrer Beziehungen, eigene Suchtprobleme und Schwierigkeiten mit den Kindern schildern. Und ich sehe den Zusammenhang: Kinder, die ungeliebt aufwachsen, tragen ihr Leben lang schwer daran - so wie es unsere Leserin Katharina B. erlebt hat. Ihre Wunden brennen unablässig. Sie wird auch mit ihren 61 Jahren nicht damit fertig, niemals Liebe und Anerkennung erfahren zu haben. Ihr bewegender Brief, den ich leider nur stark gekürzt auf dieser Seite wiedergeben kann, ist ein Aufschrei einer schwer verletzten Seele.

Ich werde es nie verstehen, wie man Kinder ablehnen und sie in Worten, Gesten und Taten spüren lässt: Du bist nicht gewollt, du stehst mir im Wege, ohne dich wäre mein Leben einfacher, besser verlaufen. Was sind das für Mütter und Väter, die so brutal herzlos sind? "Pure Egoisten, die sich selbst als Nabel der Welt verstehen", sagt die bekannte Psychologin Elisabeth Müller-Luckmann. "Kinder sind anvertrautes Gut und kein persönlicher Besitz. Wer das nicht begreift, sollte sich die Elternrolle nicht zumuten."

Es grüßt Sie herzlich

Ihre

Renate Schneider

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