Im UKE gibt es mehr als 1400 Betten und in beinahe jedem liegt ein kranker Mensch, einige für wenige Tage und andere für Wochen und Monate.

Anni S. liegt im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. Sie hat Krebs im weit fortgeschrittenen Stadium und weiß, was das bedeutet. Tapfer versucht sie gegen die immer wieder aufsteigende Hoffnungslosigkeit anzukämpfen. Ihr einziger Sohn lebt mit der Familie in Australien. In den Telefonaten mit ihm spielt sie ihm vor, dass es ihr doch recht gut gehe, und er sich keine Sorgen zu machen brauche. Ist das Gespräch beendet, weint sie bitterlich und fühlt sich erbärmlich. Als eine Krankenhausseelsorgerin zu ihr kommt, bricht alles aus ihr hervor, ihre Ängste, ihre Verzweiflung, ihre Hoffnungslosigkeit. Die Seelsorgerin nimmt sie in den Arm, hält ihre Hände, hört zu und spürt, wie sich Anni S. langsam beruhigt. Sie kommt seitdem jeden Tag.

Im UKE gibt es mehr als 1400 Betten und in beinahe jedem liegt ein kranker Mensch, einige für wenige Tage und andere für Wochen und Monate. Etliche ohne Angehörige.

Die evangelischen und katholischen Seelsorger und Seelsorgerinnen im UKE wissen das aus eigener täglicher Erfahrung. Deshalb suchen sie Menschen zwischen 30 und 60 Jahren, die bereit sind, ehrenamtlich als Seelsorger oder Seelsorgerin zu arbeiten und sich in der Krankenhausseelsorge ausbilden zu lassen. Ab April beginnt eine ökumenische Ausbildungsgruppe, die über ein Jahr läuft und etwa 100 Stunden umfasst. Dabei werden Themen bearbeitet, die in der seelsorgerlichen Begleitung von Kranken wichtig sind, wie Gesprächsführung, die Bedeutung von Krankheit, Selbsterfahrung, Alter, Sterbebegleitung, Glaube und Leben und weitere Themen.

Wer sich in andere Menschen einfühlen kann, kontaktfreudig ist und die Lasten von Kranken ein Stück mittragen will, kann sich zu dieser Ausbildung anmelden. Damit die Last nicht zu schwer wird, gibt es im Anschluss an die Ausbildung eine Gesprächsgruppe für die neuen Ehrenamtlichen. Die Zugehörigkeit zu einer christlichen Kirche ist wünschenswert.

Interessierte rufen bitte bis zum 28. Februar bei der Krankenhausseelsorge im UKE an, Telefon 74105 70 03, und nutzen den Anrufbeantworter oder schreiben an: Dr. Dorothee Haart, Pastor Manfred Rosenau, Krankenhausseelsorge, Martinistr. 52, 20246 Hamburg. E-Mail: krankenhausseelsorge@uke.de