Ich finde es ungerecht, dass einige Kinder arbeiten müssen und nicht zur Schule gehen können", sagt die achtjährige Aicha von der Klasse 3b der Schule Winterhuder Weg mit Nachdruck, und die anderen Kinder stimmen ihr zu. Sie hatten im Unterricht von den unfairen, schweren Arbeitsbedingungen auf den Baumwollfeldern in Asien, Afrika und Südamerika erfahren und empörten sich darüber, dass dort häufig Kinder bei der anstrengenden Ernte der Baumwollkapseln mithelfen müssen. "Wir wollen nicht, dass Kinder ausgebeutet werden."

Zustande gekommen war das engagierte Unterrichtsprojekt im Rahmen des Seminars "Der Stoff, aus dem die Sachen sind". Erika Huth, Lehrkraft für besondere Aufgaben, hatte es im Sommersemester 2009 für Studierende der Erziehungswissenschaften an der Universität Hamburg durchgeführt.

In Zusammenarbeit mit Studierenden, den Schülerinnen und Schülern der damaligen Klasse 2b von der Schule Winterhuder Weg und ihrer Klassenlehrerin Daniela Kessler, wurden über Wochen verschiedene Themen bearbeitet wie: Wie kommt die Wolle auf den Baum? Was ist Stoff? Und wie entsteht er? Unterstützt wurde das Projekt vom "Aktionsbündnis hamburg mal fair" unter der Leitung von Dr. Friderike Seithel (www.hamburgmalfair.de). Von "hamburg mal fair" besuchte die Diplom-Designerin Helga Schütt-Sodjinou dann mit einem "Koffer" voller Anregungen die Klasse 2b und berichtete den aufgeschlossenen Kindern und den Studierenden von den oftmals unmenschlichen Bedingungen in der Baumwoll- und Textilproduktion in der Dritten Welt. Dass es auch anders geht, bewies sie mit einem fair gehandelten Hamburg T-Shirt aus Bio-Baumwolle und sozial gerechter Produktion.

Mit ihrem Unterrichtsprojekt bewarb sich die Grundschulklasse erfolgreich beim Hamburger Abendblatt um einen Klassensatz ökofairer T-Shirts von "hamburg mal fair" (siehe Beitrag am 20.6.09: "Hamburg mal fair" klärt auf über ausbeuterische Kinderarbeit).

Vor den Herbstferien wurden die Kinder mit den schönen T-Shirts ausgestattet. Anlässlich der Preisübergabe setzte sich die Klasse zusammen, um noch einmal über den "Fairen Handel" zu sprechen. Paul (9) sagte deutlich seine Meinung: "Es ist unfair, wenn die Menschen, die mit der Baumwolle arbeiten, nicht genug verdienen, und die, die die Sachen verkaufen, viel mehr bekommen." Julia (8) ergänzt: "Nur fairer Handel bedeutet Gerechtigkeit."

Wer für mehr Gerechtigkeit und gegen ausbeuterische Kinderarbeit eintreten möchte, kann dieses u. a. mit dem Kauf von Kinder-T-Shirts aus biologisch angebauter Baumwolle und fairem Handel tun. "Hamburg mal fair" führt sie in verschiedenen Motiven und Farben, Gr. 92-158 zum Aktionspreis von 11,95 Euro (Erw. 14,95 Euro), erhältlich im Süd-Nord-Kontor, Stresemannstr. 374 in Altona (Di-Fr 10-18, Sa 10-14 Uhr) oder zu bestellen unter: www.hamburgmalfair.de