Renate Schneider über doppelten Grund zu tiefer Dankbarkeit am Wochenende.

An diesem Wochenende gibt es gleich doppelten Grund zu tiefer Dankbarkeit. Unser jahrzehntelang so schmerzlich geteiltes Land wurde vor 19 Jahren wiedervereinigt - unblutig! Und - wir dürfen das Erntedankfest feiern in einem Land, in dem es keinen wirklichen Hunger mehr gibt. Ein schöner Brauch ist es, in manchen Gegenden die letzten Halme auf dem Acker stehen zu lassen, "damit der Segen auf dem Felde ruhen bleibe". Geschmückte Erntewagen fahren durch Dörfer, und überall laden Kirchen zu Erntedankgottesdiensten ein. So auch unser Michel. Hauptpastor Alexander Röder lädt zum Festgottesdienst am Sonntag, 10 Uhr, in die Krypta, ausgestaltet von der Bäcker-Innung Hamburg, musikalisch umrahmt von der Liedertafel Estetal, dem Kinder- und Jugendchor St. Michaelis und dem Posaunenchor der Kirche.

"Alle gute Gabe kommt von Gott, dem Herrn", dichtete Matthias Claudius. Wir Städter aber, besonders unsere Kinder, haben nur noch selten eine lebendige Anschauung vom Säen und Ernten. Das ursprüngliche Gefühl für die Ernte als Gabe Gottes ist verloren gegangen. So sollte uns der kommende Sonntag einmal innehalten lassen, um uns an die Hungernden auf unserer Erde zu erinnern, die für ein Stück Brot dankbarer sind als viele von uns für überquellende Tische.

Es grüßt Sie herzlich

Ihre

Renate Schneider

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