Renate Schneider über die erschreckend um sich greifende Einsamkeit.

Es tut gut, mir einmal alles von der Seele zu schreiben." - "Ich danke Ihnen, dass Sie mir zugehört haben." - "Ich habe keinen Menschen mehr, dem ich mich anvertrauen kann." - So und ähnlich heißt es am Schluss vieler Briefe, die mich in der Redaktion erreichen.

Die Einsamkeit greift um sich. Immer mehr Menschen in der Großstadt leben allein, oft von Wandnachbarn akustisch schlecht, aber seelisch umso stärker isoliert. Angeschlossen an die großen Kommunikationsnetze leben Unzählige allein in ihrer "Höhle", Fernsehen und Computer sind schon die geistigen Schnuller der Kleinen, aber auch die flimmernden Hausaltäre von ganzen Familien, von Senioren und erschreckend vielen jungen Menschen. Einsamkeit kennt kein Alter. "Die Einsamkeit überfällt mich wie ein wildes Tier, wenn ich abends nach Hause komme", schreibt eine 34-Jährige. "Die Einsamkeit erdrückt mich", so eine 66-Jährige.

Die Großstadt - ein Moloch, der seine Kinder frisst? Immer mehr Menschen sehen in ihrer Einsamkeit und Not keinen anderen Ansprechpartner als ihre Zeitung. Es war Axel Springer, der über das Hamburger Abendblatt den Slogan verbreitete: "Seid nett zueinander" und sich eine Anlaufstelle in seiner Zeitung wünschte, an die sich seine Leser mit ihren kleinen und großen Sorgen wenden konnten. Es gibt wohl keine Tageszeitung in Deutschland, die solch eine Möglichkeit der Hilfe bietet. In einer Zeit, in der alte und junge Menschen nach Zuwendung und Hilfe schreien, ohne gehört zu werden, ist die Redaktion Von Mensch zu Mensch gefordert wie nie zuvor. Mit Ihrer beispielhaften Unterstützung, liebe Leserinnen und Leser, wird es auch weiterhin gelingen, Not und Leid zu lindern.

Es grüßt Sie herzlich

Ihre

Renate Schneider

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