Ein großer Tag für unsere Kleinen. Am Dienstag werden viele Mädchen und Jungen in Hamburg eingeschult. Für Eltern, Auto- und Radfahrer heißt das: Rücksicht zu üben und Vorbild zu sein.

Paula und Tim sind Nachbarskinder und so richtig dick befreundet. Sie haben schon in der Sandkiste zusammen gespielt, denselben Kindergarten besucht. Und so war es klar, dass sie auch gemeinsam eingeschult werden. Die beiden Sechsjährigen sind richtig aufgeregt. Paula probiert immer wieder ihren schicken neuen Schulranzen vor dem Spiegel aus. Und Tim hat schon zum hundertsten Mal in seinen Ranzen geschaut, die dicke neue Federtasche aus- und wieder eingepackt. Die Erwartung der beiden ist grenzenlos.

Sie gehören zu den rund 14 000 Mädchen und Jungen, die am Dienstag in staatlichen und privaten Schulen eingeschult werden. Ihnen allen kann man Eltern wünschen, die verstehen, was dieser neue Lebensabschnitt für ihre Kinder bedeutet, und den Einschulungstag zu einem besonderen Festtag werden lassen. Die Eltern sollten sich für die Schule interessieren, für viel Bewegung ihrer Kinder sorgen, für eine gesunde Ernährung und - ein liebevolles Familienleben. Unseren kleinen Schülern wünscht man Lehrer voller Humor und Verständnis, die die ihnen anvertrauten Kinder fordern und fördern und ihnen Grenzen setzen. Am Lehrer hängt das Schulschicksal so manches Kindes.

Ein mühevoller Weg liegt vor den Kindern - und ein gefährlicher dazu. "Schulanfänger sind auch Verkehrsanfänger", erinnert Dr. Ursula Franke von der Unfallkasse (UK) Nord und rät Autofahrern: "Fahren Sie in der Nähe von Schulen besonders aufmerksam und bremsbereit." Damit die Autofahrer ja nicht vergessen, dass die Kinder wieder unterwegs sind, bekommen auch sie eine "Schultüte" geschenkt. Ohne Süßigkeiten, dafür mit einem Dankeschön für rücksichtsvolles Fahren, denn die "Schultüte" ist ein bunter Flyer, der in der Einschulungswoche an allen Grundschulen verteilt wird. Schulsenatorin Christa Goetsch und Unfallkassen-Geschäftsführer Jan Holger Stock eröffnen die "Aktion Schultüte" am 31. August an der Fritz-Köhne-Schule in Hamburg Rothenburgsort. Die UK Nord ist aus gutem Grund Partner der Aktion: Alle Schüler in Hamburg und Schleswig-Holstein sind bei Unfällen in der Schule und auf dem Schulweg bei der UK Nord versichert. Allein 2008 verunglückten 738 Schüler auf ihrem Schulweg in Hamburg. So wie die zehnjährige Caroline. Die Viertklässlerin wollte morgens über die Straße zu ihren Freundinnen laufen, die auf der anderen Straßenseite warteten. Das auf sie zufahrende Auto bemerkte Johanna zu spät. Das Fahrzeug erfasste das Mädchen, von dem Aufprall wurde Johanna durch die Luft geschleudert. Diagnose im Krankenhaus: mehrfache Brüche, schwere Prellungen und Schürfwunden - und ein großer Schock. Langsam geht es Caroline besser.

Zwar ist es gut zu wissen, dass die Unfallkasse jungen Menschen und ihren Eltern bei solchen Unfällen zur Seite steht, vorrangig ist aber immer die Unfallverhütung. Hier setzt die Unfallkasse auf Bewegungsförderung, denn Kinder, die sich viel bewegen, sind körperlich fit und reagieren schneller auf Gefahren als untrainierte Kinder. Schon auf dem Schulweg kann man sich bewegen: einfach das Eltern-Taxi stehen lassen und die Kinder zu Fuß losschicken. Die Polizeiverkehrslehrer haben für jede Grundschule Schulwegpläne erarbeitet, die im Schulsekretariat bereitliegen.

Und noch etwas: Nehmen Sie das Angebot der vielen Kirchen an, und besuchen Sie mit Ihren Kindern und der Familie einen Einschulungsgottesdienst. Paula und Tim haben von ihrem Pastor schon eine Einladung erhalten.