Nach dem Zusammenbruch des Ostblocks kam die Wahrheit über die schrecklichen Zustände in rumänischen Kinderheimen heraus.

Der Zusammenbruch des Ostblocks brachte vor knapp 20 Jahren eine grauenvolle Wahrheit ans Tageslicht: rumänische Kinderheime, in denen Kinder in käfigartigen Betten gehalten wurden und inmitten ihrer Fäkalien aufwuchsen oder an unbehandelten Infektionen und eisiger Winterkälte starben.

Einer, der den Helfern in Rumänien bis heute unermüdlich unter die Arme greift, ist der Hamburger Norman Meyer (35). Denn auch 20 Jahre nach der Entdeckung der rumänischen Kinderlager durch Spiegel TV kämpfen die Helfer der ersten Stunde mit unvorstellbaren Nachwirkungen, mit denen keiner gerechnet hatte. "Viele der in Rumänien als 'Nullkinder' bezeichneten Waisen werden nie selbstständig leben können", berichtet Norman Meyer nach seinen Besuchen dort. Zu gravierend seien die physischen und psychischen Schäden, die sie davongetragen haben. Andere wurden mit 18 vor die Kinderheimtür gesetzt und mussten sich auf der Straße durchschlagen. Längst helfen die Helfer der ersten Stunde auch den Kindern von gescheiterten Kinderheimkindern.

Norman Meyer wird nicht müde, Sach- und Geldspenden für die "LIA Rumänienhilfe e.V." einzuwerben. Der Zufall führte ihn mit Elke und Herbert Flöck aus Grevenbroich zusammen. Das deutsche Ehepaar hatte im ärmlichsten Teil Siebenbürgens eines dieser Kinderaufbewahrungshäuser entdeckt und die Hilfsorganisation gegründet. Norman Meyer unterstützt die Arbeit des Vereins, organisierte zum Beispiel für das Kinderheim im Städtchen Ocland, das keine Heizung hatte, umgehend 180 Schlafsäcke für die frierenden Heimkinder, baute eine komplette Heizungsanlage aus einem alten Hamburger Sparkassengebäude aus und brachte sie nach Rumänien. "Die Heizung funktioniert nach wie vor", freut sich der Hamburger, Mitglied im Lions-Club Hamburg Web Serve Nord.

Im September fährt Norman Meyer mit Lions-Freunden zu den Kinderheimen Ocland und Lokod in den rumänischen Karpaten und verspricht: "Wir werden uns dort die aktuelle Situation genau ansehen, um zu entscheiden, wie wir am sinnvollsten helfen können." Zuletzt hatten sie Maschinen und Dachziegel für eine Ausbildungswerkstatt organisiert.

Dringend benötigt werden ein funktionstüchtiger Gabelstapler (Verbrennungsmotor) und Geldspenden für Hygieneartikel.

Spendenkonto: Förderverein des Lions-Club Web Serve Nord, Kto. 926 346 900, Dresdner Bank, BLZ 200 800 00, www.webservenord.de