Renate Schneider über Depressionen und die Chancen der Heilung

Depressionen sind eine heimtückische Krankheit und werden nicht immer gleich erkannt, wie auch unser Leser Sebastian S. erfuhr. Der 43-Jährige leidet an einer manisch-depressiven Form und gehört mittlerweile einer Selbsthilfegruppe an. Sie ist gern bereit, Betroffene oder ihre Angehörigen aufzunehmen, um gemeinsam nach Wegen aus der Erkrankung zu suchen. Sebastian S. schreibt: "Manche von uns empfinden die Manie als das Paradies, andere stellen dabei viel Unfug an. Dazu gehören unter anderem unkontrollierte Geldausgaben, hemmungslose Schamlosigkeit, sexuelle Ausschweifungen. In der Depression landet man dann in der 'Hölle'. Die Seele erleidet unvorstellbare Schuldgefühle und endlose Scham."

Immer mehr Menschen leiden unter Depressionen. Schon Hippokrates (460 bis 377 v. Chr.), der Schutzpatron der Ärzte, hat über die "Melancholica" geschrieben. Als großer Menschenbeobachter hat er damit schon vor 2400 Jahren die Wahrheit gestreift: Sie trifft Männer, aber vor allem Frauen, die seelisch schwer verletzt, enttäuscht und gedemütigt werden und wurden. Dass es heute für viele Kranke Wege aus der Depression und damit Hoffnung auf Heilung gibt, schrieb schon vor Jahren der Hamburger Psychiater Professor Burchard: "Die meisten depressiven Menschen werden heute mit Antidepressiva behandelt. Die Prognose wird dadurch erheblich verbessert, ein Abklingen ist beim Fehlen organischer Ursachen und bei geduldiger Behandlung zu erwarten." Diese Zuversicht darf keiner verlieren.

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Renate Schneider

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