Renate Schneider über die Freiheit, unser kostbarstes Gut.

Du spürst die Freiheit erst, wenn du gefangen bist. Man muss die Freiheit entbehrt haben, um zu wissen, was Freiheit für ein kostbares Gut ist", das sagte mir einmal eine Leserin, die acht Jahre als sogenannte Politische in den Zuchthäusern der DDR zugebracht hat, auf niedrigster Stufe des Überlebens, voller Demütigungen, im ständigen Kampf, nicht zu verzweifeln. "Ich träumte immer nur von Freiheit", erinnert sich auch der Journalist und Buchautor Horst Schüler, ein wunderbarer langjähriger Kollege. Fünf qualvolle Jahre hat er in Workuta verbracht, einer der berüchtigtsten Strafregionen des sowjetischen Gulags. "Nachts hatten sie mich geholt, in Berlin, Anfang 1951, mit gezogenen Pistolen, weil ich Widerstand gegen das kommunistische Regime in der DDR geleistet hatte. Sieben Monate haben sie mich verhört, Nacht für Nacht, mit jeder nur erdenklichen Entwürdigung. Dann das Urteil des Sowjetischen Militärtribunals: 25 Jahre Lagerhaft. Dass es nur fünf Jahre wurden, war Konrad Adenauer zu verdanken, der Ende 1955 für die Freilassung aller deutschen Gefangenen in der Sowjetunion sorgte." Seitdem kämpft Horst Schüler gegen das Vergessen von Unrecht, Terror und Folter. Besonders die Aufklärung junger Menschen liegt ihm am Herzen. Schülers Anliegen sollte das von jedem Einzelnen von uns sein: sich bewusst zu machen und dafür einzustehen, dass Freiheit unser kostbarstes Gut ist.

Es grüßt Sie herzlich

Ihre

Renate Schneider

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