Alles hat seine Zeit. Abendblatt-Redakteurin Renate Schneider verabschiedet sich von ihren Lesern. Nach 32 Jahren und genau 77 Tagen.

Alles hat seine Zeit. Und so verabschiede ich mich von Ihnen - nach 32 Jahren und genau 77 Tagen. Es war eine wundervolle Aufgabe, die ich über drei Jahrzehnte ausfüllen durfte. Die schönste, die es vielleicht gibt: Menschen mit ihren Sorgen und ihrer Not zur Seite stehen zu dürfen und ihnen auf vielfältige Weise weiterhelfen zu können.

Voller Dankbarkeit und Demut blicke ich zurück auf einen Traumberuf, ich hätte mir keinen schöneren vorstellen können. Wer bekommt schon so viele liebevolle Rückmeldungen in Form von rührenden Dankschreiben, selbst verfassten Gedichten, Bildern, handgemachten Puppen, einem Rettungsring mit der Aufschrift "Danke Von Mensch zu Mensch", persönlichen Fotos, Selbstgebackenem oder einem Apfel, "damit Sie, liebe Frau Schneider, gesund bleiben". Und dann die zauberhaften Basteleien: winzige Knetfiguren, Collagen, Mobiles der Kinder, denen wir unter anderem zu speziellen Therapien verhelfen konnten, die nicht von den Krankenkassen bezahlt werden.

Voller Dankbarkeit bin ich für Ihre nie nachlassende Unterstützung, liebe Leser, für Ihre Anteilnahme am Schicksal der Menschen, über die ich berichtet habe, für Ihre vielfältige Hilfe, die großartige Spendenbereitschaft, nicht zuletzt für Ihr großes Vertrauen, das Sie mir in oft seitenlangen Briefen entgegengebracht haben.

Ich kann von einer wunderbaren Abendblatt-Familie sprechen, von Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, so, wie sie sich Axel Springer, unser großer Verleger, gewünscht hat, als er 1952 die Redaktion "Von Mensch zu Mensch" ins Leben rief.

Danken möchte ich auch meinen Mitarbeiterinnen in dieser Zeit. Beispielhaft seien erwähnt Ingelore Brandes, Christa Winterboer und Ilonka Wiechert. Zuletzt haben mich Uta Klein, Beate Geise und Marlies Fischer tatkräftig unterstützt.

Meine große Bitte: Schenken Sie meinen Nachfolgerinnen Sabine Tesche und Vivian Hecker das gleiche Vertrauen und die Unterstützung, die Sie mir gewährt haben. Danke.

Es grüßt Sie herzlich

Ihre

Renate Schneider