Seit gestern ist wieder Schule. Statt in die Schneegebiete zu reisen, sind viele Familien in Hamburg allerdings zu Hause geblieben.

Hamburg. Ob es die Sonne oder die ersten Frühlingsgefühle waren, die gestern an der Rudolf-Roß-Schule für Verwirrung sorgten? So richtig erklären konnte auch Schulleiterin Uta Bosselmann am Anfang nicht, warum ausgerechnet am ersten Schultag kein Klingelzeichen über den Hof schallte.

In allen anderen Schulen der Hansestadt hallte das Zeichen zum Schulbeginn wieder durch Klassenräume und über Schulhöfe. Berichte über die Ferien übertönten aber oftmals das Klingelzeichen zum Auftakt.

Für mehr als 180 000 Kinder und Jugendliche der Hansestadt sind seit gestern die Skiferien vorbei, die übrigens auch so heißen, weil in Hamburg der Anteil der Wintersportler mit 15 Prozent über dem Bundesdurchschnitt von zehn Prozent liegt. Außerdem hat der Hamburger Alpenverband im Vergleich aller Bundesländer die meisten Mitglieder - und kein anderes Bundesland gibt seinen Schülern die Gelegenheit, zu so einem günstigen Zeitpunkt in die Skiferien zu fahren.

In seiner dritten Klasse ist Benito, 9 Jahre, einer der wenigen, die tatsächlich einen Abstecher in den Schnee unternommen haben. "Ich habe Snowboardfahren gelernt und war zum Schluss ziemlich gut", erzählt der Drittklässler. Etliche Kinder verreisen auch nicht in den Frühjahrsferien. Aylin, Isabel und Milian zum Beispiel sind zu Hause geblieben oder haben Ausflüge ins Hamburger Umland unternommen. Simon Krüger, 7 Jahre, ist mit seinem Bruder Jannes ein paar Tage auf einen Bauernhof gefahren. Der Grundschüler ist immer noch von seiner Traktorfahrt begeistert. "Wir haben auch Hundebabys gesehen", erzählt er.

Die Verwirrung um das fehlende Pausensignal hatte am Nachmittag ein Ende: "Wir hatten es einfach vergessen anzustellen", löste Schulleiterin Bosselmann das Klingelzeichenrätsel auf.