Neubau der Albert-Schweitzer-Schule ist Teil eines 680-Millionen-Euro-Programms für Schulgebäude

Hamburg. "Runde Wände mit Höhlen drin, das finde ich toll", sagt Louis, 8, begeistert. Und Lilly aus der 3a ergänzt: "Ich mag es, dass die Klassenräume einen Holzfußboden haben und alles gelb gestrichen ist."

Mit vielen Mitschülern inspizierten sie den jetzt eingeweihten Neubau der Albert-Schweitzer Schule in Klein Borstel. Das Klassengebäude für die Erst- bis Drittklässler ersetzt die drei alten und schon maroden Pavillons aus den 50er-Jahren, in denen die "Kleinen" an der Gesamtschule bislang untergebracht waren.

Der 2,4-Millionen Euro-Neubau, der sich mit seinen geschwungenen Wänden an der Bauweise der Anthroposophen orientiert, stammt aus der Schmiede von Architekt Andreas Heller. Sein Büro ist auch verantwortlich für den Bau der neuen Grundschule in Osdorf, die zum kommenden Schuljahr ihren Betrieb aufnehmen wird. Ausgerichtet für 650 Schüler, verfügt der 17-Millionen-Euro-Bau über Sporthalle, ärztliche Beratungsstelle, Mensa, Musik- und Theaterraum.

Die beiden Schulen gehören zu den aktuellen 695 Bauprojekten, die derzeit in der Hansestadt vom Schulbau Hamburg der Finanzbehörde geplant oder durchgeführt werden. Dabei handelt es sich um Neubauten sowie Ersatz- und Erweiterungsbauten oder Grundinstandsetzungen.

Das Gesamtvolumen dafür beträgt zurzeit 680 Millionen Euro. Zu den aktuellen Projekten gehört etwa die Schule Klein Flottbeker Weg, die zur CO2-freien Grundschule werden soll, das Bildungszentrum Tor zur Welt, das in Wilhelmsburg Bildungs-, Beratungs- und Integrationsangebote für Erwachsene mit Kitas und schulischen Einrichtungen verbindet, und die Schule Quellmoor in Neugraben, die zur Ganztagsschule wird. An all diesen Gebäuden hat der Schulbau Hamburg die Eigentumsrechte. Die Refinanzierung erfolgt durch die Vermietung an die Schulbehörde. Zudem betreut die Schulbau Hamburg auch 20 Bauvorhaben, die durch das Konjunkurpaket II mit gut 65 Millionen Euro vom Bund gefördert werden. Fünf Millionen Euro etwa fließen in den Aulaneubau der Jugendmusikschule, der kurz vor der Fertigstellung steht. Verantwortlich für den ungewöhnlichen Bau, der an einen Pilz oder eine "Kartoffel auf Stelzen" erinnert, sind die Architekturbüros Miralle-Tagliabue-EMBT aus Barcelona und nps tschoban Voss aus Hamburg. Die 400 Quadratmeter große Aula bietet insgesamt 420 Plätze.