In jeder Klasse sitzen ein bis zwei Kinder mit Asthma. Kaum ein Lehrer oder Mitschüler weiß, wie er im Notfall reagieren muss

Hamburg. Asthma ist die häufigste chronische Erkrankung im Kindes- und Jugendalter. Zehn Prozent der Heranwachsenden leiden an der Atemwegserkrankung, in jeder Klasse sitzen statistisch gesehen ein bis zwei Kinder, die Asthma haben - und die beim Sportunterricht, bei Klassenreisen, Ausflügen einen Asthmaanfall bekommen können. Trotzdem herrscht in Schulen in puncto Asthma Wissensnotstand - weder Lehrer noch Mitschüler wissen, wie sie reagieren sollen. Oft nehmen Betroffene aus Angst vor einem Anfall nicht am Sportunterricht teil, obwohl Bewegung für sie äußerst wichtig ist.

Um an Schulen über die Erkrankung aufzuklären, haben Hamburger Lungenärzte in Kooperation mit der Schulbehörde ein Asthmainformationsprojekt ins Leben gerufen. "Wir möchten helfen, Asthma rechtzeitig zu erkennen, um Asthmanotfälle zu verhindern. Die Betroffenen sollen ihre Angst vor der Krankheit verlieren", sagt Lungenfacharzt Dr. Tibor Schmoller, Initiator des Projekts. Auf den Websites www.asthma-schule.de und www.asthma-verstehen.de werden Betroffene leicht verständlich über Asthma, seine Auslöser, die Therapien und die bei einem Anfall notwendigen Maßnahmen informiert. Jugendliche und Lehrer erhalten Tipps, was bei dem Asthmaanfall eines Mitschülers oder Freundes zu tun ist. Außerdem klärt das Projekt über die Gefahren des Zigarettenrauchens auf. "Jugendliche müssen endlich begreifen, dass Zigarettenrauchen extrem schädlich ist und das Risiko, ein Asthma zu entwickeln, dramatisch erhöht", sagt Schmoller. Asthma könne zwar lebensgefährlich sein, so der Lungenarzt, es gebe aber kaum eine Erkrankung, die man selbst so gut kontrollieren könne. Voraussetzung seien Kenntnisse, wie Asthmaauslöser zu vermeiden und welche Maßnahmen im Notfall anzuwenden sind.