Hamburg. Computerkurse, Bewerbungstrainings, Instrumentenunterricht, zusätzliche Sportangebote, Mädchentreffs, Tanzstunden. In der Vergangenheit verbrachten Kinder und Jugendliche meist ihre Nachmittage mit Hobbys wie Musik, Sport oder in Jugendtreffs. Mit der Einführung der Ganztagsschulen in Hamburg bleibt dafür keine Zeit. Den Jugendeinrichtungen gehen die Kinder aus. Gleichzeitig können die Schulen den Bedarf an Vertiefungsangeboten zum Unterricht sowie Freizeit- und Neigungskursen aus eigenen Kräften nicht decken.

Was liegt näher, als jene Vereine und Organisationen mit jahrzehntelanger Erfahrung auf diesem Gebiet in die Gestaltung der Ganztagsschulangebote einzubinden? Erste Schulen haben damit begonnen. Jetzt soll in ganz Hamburg eine Basis für solche Kooperationen geschaffen werden.

Mit drei Rahmenvereinbarungen haben Bildungs- und Sozialsenator Dietrich Wersich (CDU) und Vertreter der Bezirke als örtliche Jugendhilfeträger jetzt die Weiterentwicklung der Zusammenarbeit von Ganztagsschulen mit außerschulischen Partnern besiegelt. Das sind die Awo, die Caritas, das Deutsche Rotes Kreuz, das Diakonisches Werk, der Landesjugendring und der Paritätische Wohlfahrtsverband. Außerdem haben der Verband der Kinder- und Jugendarbeit, die Landesarbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendkultur, der Verein Stadtkultur und der Verband deutscher Musikschulen die Verträge unterschrieben.

Die Rahmenvereinbarungen beschreiben Ziele und Formen der Zusammenarbeit sowie die Aufgaben der Kooperationspartner. Die Angebote für die Kinder und Jugendlichen sollen gemeinsam entwickelt und umgesetzt werden. Sie können von einer Vernetzung mit dem Unterricht abgestimmter Projektarbeit bis hin zu gemeinsamen Feiern reichen. "Es ist mir wichtig, die vielen guten außerschulischen Bildungs- und Jugendaktivitätsorte in den Stadtteilen nicht aus dem Blick zu verlieren", sagt Wersich. "Mit den Rahmenvereinbarungen schaffen wir die Grundlagen für eine gelingende Kooperation an jeder Ganztagsschule und in allen Stadtteilschulen."