Hamburg/Kiel. Die Regierungschefs von Hamburg und Schleswig-Holstein kümmern sich jetzt selbst um ein neues Gastschulabkommen. Nach monatelangen Querelen zwischen den Bildungsbehörden beider Länder wollen Hamburgs Bürgermeister Christoph Ahlhaus (CDU) und Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Peter Harry Carstensen (CDU) am kommenden Freitag in Hamburg klären, wie weit die Metropole ab 2011 ihre Tore für Gastschüler öffnet und wie viel Schleswig-Holstein dafür zahlen muss.

Hamburg verlangt gut 20 Millionen Euro pro Jahr, Schleswig-Holstein möchte weniger als die Hälfte davon zahlen. Leidtragende des Länderstreits sind die Gastschüler. Deren Eltern protestieren jetzt mit einer Mahnwache vor dem Kieler Landeshaus.

"Wir fordern Schulfreiheit", sagte Ilse Stadler aus Hamburg. Jeder Schüler in der Metropolregion solle selbst entscheiden, ob er in Schleswig-Holstein oder Hamburg lerne, ergänzte Dagmar Kirsch-Brandes aus Schleswig-Holstein.

Beide Mütter sind direkt betroffen. Ihre Kinder gehen auf die Waldorfschule Wandsbek, die ohne Gastschüler aus Schleswig-Holstein kaum überlebensfähig wäre. Das Aktionsbündnis Gastschulabkommen will die Mahnwache vor dem Kieler Landeshaus bis zum Abschluss einer neuen Regelung täglich von 8 bis 20 Uhr fortsetzen.