Winterhude. Sie überqueren die Alpen mit Gepäck und zu Fuß. Sie arbeiten als Küsten- und Dünenschützer an der Nordsee. Sie erwerben in der Wildeshauser Geest Überlebenspraktiken. Sie leben drei Wochen in einem anderen Land in einer fremden Familie.

Jährlich stellen sich 300 Schüler der Klassen 8 bis 10 an der Winterhuder Reformschule ganz besonderen psychischen oder physischen Herausforderungen. Gleich nach den Sommerferien heißt es dann für die jungen Menschen: raus aus der Schule, rein ins Leben.

"Dann gilt es, sich zu beweisen, Ängste zu überwinden, Durchhaltevermögen zu entwickeln, Heimweh auszuhalten", sagt Projektleiterin Andrea Betche. Mit den "Herausforderungen" hat die Stadtteilschule in Winterhude bundesweit Schlagzeilen gemacht.

Das Projekt richtet sich an Jugendliche in einer Lebensphase, in der sie nach ihrer Identität suchen und im Alltag häufig nur schwer finden. "Eine der Herausforderungen erfolgreich zu bestehen bedeutet, gestärkt und motiviert in den Alltag zurückzukehren mit einem Gefühl, sich durch neue Erfahrungen bewiesen und profiliert zu haben", sagt Andrea Betche. Die Pädagogen beobachten jedes Jahr, dass die Schüler verändert und selbstbewusster in der Schule durchstarten.

Neben den organisatorischen und pädagogischen Aufgaben des Projekts beschäftigt die Pädagogen immer wieder die Finanzierung der Projektwochen. Nicht alle Familien können sich die 150 Euro für eine Herausforderung leisten. Das ist noch eine Herausforderung, die von der ganzen Schule angenommen wurde. Kinder, Lehrer, Eltern organisieren Sponsoren, Flohmärkte, verkaufen auf Schulfesten Kuchen, sammeln Spenden, damit sich alle Kinder dem Projekt "Herausforderungen" stellen können.

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