An vielen katholischen Einrichtungen fiel gestern wegen Allerheiligen der Unterricht aus

Hamburg. 25 katholische Schulen in Hamburg blieben gestern geschlossen. Statt Mathe, Deutsch oder Englisch zu büffeln, feierten die 8000 Schüler, die in Hamburg eine katholische Grund- und Stadtteilschule oder ein katholisches Gymnasium besuchen, ein Hochfest der römisch-katholischen Kirche: Allerheiligen.

Gemeinsam mit Lehrern und Eltern gedachten sie aller Heiligen, auch derer, die nicht heilig gesprochen wurden oder deren Heiligkeit nur Gott bekannt ist. So versammelten sich allein in der Kirchengemeinde St. Maria in Harburg 700 Kinder und Jugendliche der Katholischen Schule Harburg, um mit ihren Familien im ausklingenden Kirchenjahr Allerheiligen zu begehen. Im Gegensatz zu Bundesländern mit überwiegend katholischer Bevölkerung wie Bayern und Nordrhein-Westfalen ist Allerheiligen in Hamburg kein gesetzlicher Feiertag. Trotzdem dürfen katholische Schüler in der Hansestadt auf Antrag an diesem Tag dem Unterricht fernbleiben. Die gleiche Regelung gilt für das Hochfest Fronleichnam, das die katholische Kirche jährlich zehn Tage nach Pfingsten feiert.

Die Schulfrei-Regelung für religiöse Hochfeiertage gilt in Hamburg und in den benachbarten Bundesländern auch an staatlichen Schulen für alle Schüler, gleich, welchen Glauben sie haben. Evangelische Schüler dürfen den Reformationstag am 31. Oktober in ihren Gemeinden feiern, Schüler muslimischen Glaubens können das Fastenbrecher-Fest am Ende des Fastenmonats und auch das Opferfest in ihren Familien und Gemeinden verbringen.

Nachfragen des Abendblatts an staatlichen Schulen ergaben gestern, dass nur sehr wenige katholische und evangelische Schüler das Angebot, ihre Feiertage in ihrer Gemeinde zu feiern, wahrnehmen. Anders die muslimischen Schüler. Sie nutzen laut Umfrage die Möglichkeit, ihre religiösen Feste in ihren Gemeinden zu zelebrieren.